Stehender weiblicher Akt mit Strümpfen(Standing Female Nude with Stockings)Egon Schiele |
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1914 · Bleistift, Aquarell, Gouache
· Bild ID: 24622
Es war die Zeit um 1900 in der die Kunstszene Wiens pulsiert. Öffentliche Diskussionen um Moral und Anstand prägen die Gesellschaft und legen die Doppelmoral der Wiener Bevölkerung in Bezug auf Erotik und Leidenschaft offen. Auf der einen Seite tragen die Damen der feinen Gesellschaft hochgeschlossene Kleider, auf der anderen Seite offerieren Prostituierte sehr erfolgreich ihre Dienste. Ein Organ mit Fingerzeig ist in diesen Zeiten die Kunstszene Wiens, der Egon Schiele angehört. Der Künstler schafft mit seinen Werken Spiegel, mit denen er es wagt, der Gesellschaft ihre Abgründe aufzuzeigen.
Seine Darstellungen nackter Menschen sind auf den ersten Blick irritierend. Das Werk „Stehender weiblicher Akt mit Strümpfen“ reduziert den weiblichen Körper fast ausschließlich auf die Konturen. Die Beine sind bis zum Ansatz der Strümpfe zu erkennen. Die Konturen heben sich vom hellen Hintergrund ab. In den Blickpunkt rücken die rot kolorierten Lippen und Brustwarzen. Zusätzlich geben rote Schattierungen dem Körper Kontur. Der Körper wirkt ausgemergelt und an der linken Hand scheinen Finger zu fehlen. Die körperlichen Proportionen unterliegen der expressiven Freiheit, die sich Schiele in seinen späten Jahren erlaubt. Die Arme wirken zu lang. Das Bild des Körpers ist mehr Akt, denn Erotik. Die Haltung des Modells wirkt starr und unnatürlich. Einzig die weiche Linienführung der Kohle mildert den Eindruck. Die deutliche Abhebung von der klassischen Frauendarstellung macht das Gemälde zu einem besonderen Element der Kunst, das durch seine Zeitlosigkeit immer aktuell bleibt. frau · sexuell · kurz · titten · brüste · scham · nackt · nackt · haare · natürlich |
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