Venus von Nymphen und Cupidos begleitet(Venus attended by nymphs and cupids)Francesco Albani |
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1633 · Öl auf Leinwand
· Bild ID: 272195
Mit dem Gemälde „Venus, begleitet von Nymphen und Amoretten“ aus dem Jahr 1633 verbindet der Maler Francesco Albani die christlichen Traditionen der Renaissance, begriffsweisend für Wiedergeburt, mit den klassizistischen Anschauungen sowohl griechischer als auch römischer Kunstgeschichte und Mythologie. Wegweisendes Malkonzept bildet die Bologneser Schule, eine Stilrichtung der italienischen Malerei mit Hauptaugenmerk auf den Klassizismus und seine erotisch bis idyllisch anmutende Figuren- und Formvielfalt. In Anbetracht dessen wirkt die Figurenauswahl des Gemäldes fröhlich und poetisch von natürlicher Heiterkeit und Anmut durchzogen. Was die Farbwahl betrifft, spricht das Bild hingegen aus dem Kontext der Renaissance und seiner farbenfrohen Wirkung. Doch sehen wir uns das Bild etwas näher an.
Zunächst, was den Titel des Bildes betrifft, bewegt sich dieser genau im Rahmen dargestellter Figürlichkeit. Venus, die römische Göttin der Liebe und des erotischen Verlangens, liegt barbusig und halbnackt auf einem thronähnlichen roten Sessel beziehungsweise einer Couch. Die mittige Anordnung zentralperspektiver Gestaltung wird durch ein feines Tuch aus schwerem Brokat vollendet und ihr zeitgemäßer Körperbau durch das vorherrschende Schönheitsideal hervorgehoben. In ihrer unmittelbaren Nähe befinden sich Amoretten, das heißt, geflügelte Mehrfachdarstellungen des Liebesgottes Eros, der als Personifikation erotischer Begierden ebenso den Beinamen Cupido trägt. Gleichwohl dem Amor in der römischen Mythologie trägt auch Eros einen Köcher mit Pfeilen, der ins Herz getroffen die Liebe des Betreffenden erweckt. Sein schalkhaftes und teils knabenhaftes Auftreten wird durch Verspieltheit konkret ausgedrückt und gleicht in vielfacher Weise Engelsdarstellungen aus der christlichen Tradition. Wie Amor und Eros ist Venus die römische Entsprechung der griechischen Göttin Aphrodite. Ihre Füße ausgestreckt, lässt sie sich von einem Amoretten emsig die Füße pediküren. Im Gegensatz dazu stehen hinter ihr drei Nymphen und pflegen ihr Haar. Ihr schwesterngleiches Aussehen entspricht in ihrem Körperbau Venus, die deren Arbeit durch einen in der linken Hand befindlichen Spiegel verfolgt. Nymphen sind stete Begleiter einiger Götter, Naturgeister und Gottheiten niederen Ranges, die im Verbund mit Hainen, Wiesen, Quellen sowie anderen Naturen stehen. Filigran ist ihr Körper ebenso in Stoff gehüllt, der teilweise oder voll ihren Körper bedeckt. Drei weitere Amoretten stehen und sitzen links an einem Tisch, an dem sie kleine Schmuckstücke und Zierborden als Schmuck für die Göttin den Nymphen aus einer Schmucktruhe reichen. Landschaftlich finden sich die Figuren in einem südländisch anmutenden Wiesenhain wieder, welcher von zahlreichen Bäumen (wahrscheinlich Lärchen und Pinien) umschlossen wird. Im hinteren Verlauf öffnet sich das Dickicht und zeigt eine Berglandschaft während einer auf- oder untergehenden Sonne. Etwas im Schatten liegen somit hintere Bereiche, zu deren Mittelpunkt auch ein rechtsseitig angelegter Brunnen zählt. Auf dem Brunnen befindet sich eine Skulptur des griechischen Hirtengottes Pan, einem gehörnten Mischwesen, der von Jünglingen getragen wird. Als Gott des Waldes und der Natur liegt er ein Blasinstrument spielend auf ihren Händen. Als Stillleben befinden sich neben dem Schmuck für die Venus im Vordergrund zwei Karaffen sowie eine Schale aus Silber mit süßen Köstlichkeiten. Die abgelegten Köcher sowie Pfeile und Bogen der kleinen Amoretten befinden sich ebenfalls links vorderseitig im Gras liegend. Durch einfallendes Licht, von der linken oberen Ecke kommend, wirkt die Haut von Venus und der Nymphen nahezu weiß. Im Kontrast dazu besticht die Umgebung durch reine Naturfarben, die sich an der Wirklichkeit orientieren. Wirken die Umhänge der Nymphen in Ocker und Braun relativ zurückhaltend und dezent, verweist der Thron mit seiner Strahlkraft in Rot auf den religiösen Verbund zeittypischer Renaissancegemälde. Hier präsentiert die Farbe den Heiligen Geist sowie das Blut der Märtyrer. Blau hingegen, in Form des Ultramarins entsprach vom Wert her Gold und repräsentiert das Himmlische und die Herrschaft. In Kombination mit der weißen Göttinnenhaut, wird die Reinheit der Unendlichkeit nochmals unterstrichen. Von der Farbgebung her umwerfend gestaltet, spielt das Bild mit der Schönheit weiblicher Körper, die durch die Göttin Venus als Sinnbild weiblicher Grazie mit der allumfassenden Liebe gleichgesetzt werden kann. Der Verspieltheit jugendlicher Verliebtheit wird in ihrer Nähe Einhalt geboten sowie auch der natürlich entspringenden Begierde. Vielmehr wird Venus als Inbegriff der Liebe gehuldigt, welcher bis zur Verehrung als Stammmutter reicht. Die Liebe ist der Mittelpunkt. geflecht · zopf · sandale · sarg · brunnen · toilette · Prado, Madrid, Spain / Bridgeman Images |
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