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John Tenniel war ein englischer Zeichner, Buchillustrator, Humorist und politischer Karikaturist. Er kam in London zur Welt und hatte fünf Geschwister. Sein Vater war ein Fecht- und Tanzlehrer. Als Tenniel zwanzig Jahre alt war, kam es zu einem tragischen Ereignis: Er trainierte mit seinem Vater seine Fechtkünste, als er durch dessen Florett, von dessen Spitze unbemerkt die Schutzabdeckung abgefallen war, eine schwere Verletzung am rechten Auge erlitt. Im Verlaufe der nächsten Jahre verlor Tenniel nach und nach die gesamte Sehkraft dieses Auges. Vor seinem Vater verbarg er die Schwere seiner Verletzung, um ihn nicht noch weiter zu belasten. Etwa zwei Jahre nach diesem Unfall wurde Tenniel zwar an der Royal Academy of Arts aufgenommen, jedoch sagten ihm die dortigen Lehrmethoden längerfristig nicht zu und daher bildete er sich hauptsächlich autodidaktisch weiter. Zu diesem Zweck zeichnete er häufig die antiken Statuen in den Londoner Museen sowie kostümierte Schauspieler in Theatern und verschiedene Tiere im Zoo. Diese Übungen halfen ihm dabei, seine Liebe zum Detail herauszubilden. Außerdem verfügte er über ein fotografisches Gedächtnis und zeichnete oft rein anhand von Erinnerungen.
Bekanntheit erlangte Tenniel als Karikaturist für das Magazin „Punch“. Mit seinen satirischen Illustrationen nahm er Einfluss auf die politischen und sozialen Reformen der Zeit. Obwohl er tausende politische Karikaturen zeichnete (darunter das berühmte Werk „Dropping the Pilot“, das Otto von Bismarck zeigt), ist Tenniel heute wohl am bekanntesten für seine Illustrationen zu Lewis Carrolls Büchern „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“. Für diese Klassiker der Weltliteratur fertigte Tenniel insgesamt 92 Zeichnungen an. Ursprünglich hatte Lewis Carroll versucht, seine Bücher selbst zu illustrieren, jedoch stieß er mit seinen künstlerischen Fähigkeiten schon bald an seine Grenzen. Da Carroll ein begeisterter Leser des „Punch“-Magazins war, war er mit Tenniels Arbeiten gut vertraut. Bevor Tenniel im Jahre 1865 die ersten Zeichnungen erstellte, führten die beiden Männer lange Gespräche. Die illustrierten Ausgaben wurden zu Bestsellern und vergrößerten Tenniels Ruhm beträchtlich. Dennoch gab er nach diesem besonderen Projekt das Illustrieren von Büchern wieder weitgehend auf.
Eine ganz besonders hohe Ehre wurde Tenniel im Alter von 73 Jahren zuteil: Queen Victoria schlug ihn für seine besonderen Verdienste zum Ritter. Es war das erste Mal, dass dieser Ehrentitel einem Illustrator oder Karikaturisten verliehen wurde. Durch Tenniels Ritterschlag verbesserte sich der soziale Status von Schwarz-Weiß-Zeichnern und dieser eher niedrig gestellten Berufsgruppe wurde neue Anerkennung zuteil. Als Tenniel in den Ruhestand ging, wurde er mit einem feierlichen Bankett geehrt. Zu diesem Anlass beschrieb ihn der spätere Premierminister Lord Balfour als „großen Künstler und großen Gentleman“. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs verstarb er im hohen Alter von 93 Jahren.
John Tenniel war ein englischer Zeichner, Buchillustrator, Humorist und politischer Karikaturist. Er kam in London zur Welt und hatte fünf Geschwister. Sein Vater war ein Fecht- und Tanzlehrer. Als Tenniel zwanzig Jahre alt war, kam es zu einem tragischen Ereignis: Er trainierte mit seinem Vater seine Fechtkünste, als er durch dessen Florett, von dessen Spitze unbemerkt die Schutzabdeckung abgefallen war, eine schwere Verletzung am rechten Auge erlitt. Im Verlaufe der nächsten Jahre verlor Tenniel nach und nach die gesamte Sehkraft dieses Auges. Vor seinem Vater verbarg er die Schwere seiner Verletzung, um ihn nicht noch weiter zu belasten. Etwa zwei Jahre nach diesem Unfall wurde Tenniel zwar an der Royal Academy of Arts aufgenommen, jedoch sagten ihm die dortigen Lehrmethoden längerfristig nicht zu und daher bildete er sich hauptsächlich autodidaktisch weiter. Zu diesem Zweck zeichnete er häufig die antiken Statuen in den Londoner Museen sowie kostümierte Schauspieler in Theatern und verschiedene Tiere im Zoo. Diese Übungen halfen ihm dabei, seine Liebe zum Detail herauszubilden. Außerdem verfügte er über ein fotografisches Gedächtnis und zeichnete oft rein anhand von Erinnerungen.
Bekanntheit erlangte Tenniel als Karikaturist für das Magazin „Punch“. Mit seinen satirischen Illustrationen nahm er Einfluss auf die politischen und sozialen Reformen der Zeit. Obwohl er tausende politische Karikaturen zeichnete (darunter das berühmte Werk „Dropping the Pilot“, das Otto von Bismarck zeigt), ist Tenniel heute wohl am bekanntesten für seine Illustrationen zu Lewis Carrolls Büchern „Alice im Wunderland“ und „Alice hinter den Spiegeln“. Für diese Klassiker der Weltliteratur fertigte Tenniel insgesamt 92 Zeichnungen an. Ursprünglich hatte Lewis Carroll versucht, seine Bücher selbst zu illustrieren, jedoch stieß er mit seinen künstlerischen Fähigkeiten schon bald an seine Grenzen. Da Carroll ein begeisterter Leser des „Punch“-Magazins war, war er mit Tenniels Arbeiten gut vertraut. Bevor Tenniel im Jahre 1865 die ersten Zeichnungen erstellte, führten die beiden Männer lange Gespräche. Die illustrierten Ausgaben wurden zu Bestsellern und vergrößerten Tenniels Ruhm beträchtlich. Dennoch gab er nach diesem besonderen Projekt das Illustrieren von Büchern wieder weitgehend auf.
Eine ganz besonders hohe Ehre wurde Tenniel im Alter von 73 Jahren zuteil: Queen Victoria schlug ihn für seine besonderen Verdienste zum Ritter. Es war das erste Mal, dass dieser Ehrentitel einem Illustrator oder Karikaturisten verliehen wurde. Durch Tenniels Ritterschlag verbesserte sich der soziale Status von Schwarz-Weiß-Zeichnern und dieser eher niedrig gestellten Berufsgruppe wurde neue Anerkennung zuteil. Als Tenniel in den Ruhestand ging, wurde er mit einem feierlichen Bankett geehrt. Zu diesem Anlass beschrieb ihn der spätere Premierminister Lord Balfour als „großen Künstler und großen Gentleman“. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs verstarb er im hohen Alter von 93 Jahren.