William Turner und James McNeill Whistler - wer gleich zwei der bekanntesten Maler Englands zum Bekanntenkreis seiner Familie zählen kann, der muss einfach das Kunstfach einschlagen, auch wenn er aus schlichten Arbeiterkreisen stammt. Der Vater von Walter Greaves war Bootsbauer und Pumpenwärter auf dem Nordufer der Themse in Chelsea, südwestlich der Londoner Innenstadt am damaligen Stadtrand. Charles Greaves betätigte sich außerdem als Bootssteuerer für Themse-Touren, und einer seiner Stammkunden für Bootstouren war der bekannte Natur- und Landschaftsmaler William Turner, der auf diese Weise manches Malerei-Objekt erreichte.
Turner dürfte auch das Kunstinteresse in Walter Greaves geweckt haben; im Alter von sechzehn Jahren lernten er und sein Bruder Henry einen weiteren jungen, aufstrebenden Maler kennen - den später berühmten James McNeill Whistler, der fünf Jahre zuvor zuvor von Frankreich nach England übergesiedelt war und sich ebenfalls für die Themse-Ufer interessierte. "Er lehrte uns die Malerei, und wir lehrten ihm das Handwerk des Pumpenmeisters", pflegte Greaves später zu sagen.
Unter Anleitung Whistlers übte Greaves sich in Porträts, schuf Landschaftsbilder wie "Die Brücke von Hammersmith am Bootsrenntag" - worauf die Brücke selbst vor Menschenmassen kaum zu sehen ist - und half Whistler mit der Ausgestaltung des "Peacock Room" (Pfauenzimmer), eines Speisezimmers für den Schiffsmagnaten Richard F. Leyland. Diese blau-grüne Kostbarkeit befindet sich heute in der Freer Gallery, Washington D.C. Leider ernteten die Künstler wenig Dank für ihre Kreation - Leyland und Whistler überwarfen sich um nachträglich geänderte Kleinigkeiten und führten noch eine jahrelange Fehde mit gegenseitigen Sticheleien.
Auch Walter Greaves´ Kooperation mit Whistler hatte keine Zukunft. In den späten 1870er Jahren legte Whistler sich einen gebildeteren Freundeskreis zu, womit der Arbeitersohn aus Chelsea sich nicht messen konnte. Während Whistler sich im Ruhm sonnte, geriet Greaves in Vergessenheit - und in Armut. Dies änderte sich erst wieder nach 1900, als William Marchant ihn "entdeckte", Eigentümer der Goupil Galleries, und Greaves´ Bilder auszustellen begann. Auch üble Nachrede - Whistler war 1903 gestorben, zwei Whistler-Biographen beschuldigten Greaves des Whistler-Plagiats - konnten seinem Renommee nun nichts mehr anhaben. 1922 wurde Greaves zum Ehrenpräsidenten der Künstlerclubs Chelsea gewählt. Greaves hatte von 1855 bis 1897 immer nur am Cheyne Walke in Chelsea gewohnt.
Im Alter von 80 Jahren versank Walter Greaves erneut in Armut und beschloss seine letzten Lebensjahre als Insasse des "London Charterhouse", einer Art Seniorenheim für verarmte Gentlemen. Er starb 1930 und wurde auf dem Charterhouse-Friedhof beigesetzt. Noch heute hängen Gemälde von Walter Greaves in der Tate Gallery.
William Turner und James McNeill Whistler - wer gleich zwei der bekanntesten Maler Englands zum Bekanntenkreis seiner Familie zählen kann, der muss einfach das Kunstfach einschlagen, auch wenn er aus schlichten Arbeiterkreisen stammt. Der Vater von Walter Greaves war Bootsbauer und Pumpenwärter auf dem Nordufer der Themse in Chelsea, südwestlich der Londoner Innenstadt am damaligen Stadtrand. Charles Greaves betätigte sich außerdem als Bootssteuerer für Themse-Touren, und einer seiner Stammkunden für Bootstouren war der bekannte Natur- und Landschaftsmaler William Turner, der auf diese Weise manches Malerei-Objekt erreichte.
Turner dürfte auch das Kunstinteresse in Walter Greaves geweckt haben; im Alter von sechzehn Jahren lernten er und sein Bruder Henry einen weiteren jungen, aufstrebenden Maler kennen - den später berühmten James McNeill Whistler, der fünf Jahre zuvor zuvor von Frankreich nach England übergesiedelt war und sich ebenfalls für die Themse-Ufer interessierte. "Er lehrte uns die Malerei, und wir lehrten ihm das Handwerk des Pumpenmeisters", pflegte Greaves später zu sagen.
Unter Anleitung Whistlers übte Greaves sich in Porträts, schuf Landschaftsbilder wie "Die Brücke von Hammersmith am Bootsrenntag" - worauf die Brücke selbst vor Menschenmassen kaum zu sehen ist - und half Whistler mit der Ausgestaltung des "Peacock Room" (Pfauenzimmer), eines Speisezimmers für den Schiffsmagnaten Richard F. Leyland. Diese blau-grüne Kostbarkeit befindet sich heute in der Freer Gallery, Washington D.C. Leider ernteten die Künstler wenig Dank für ihre Kreation - Leyland und Whistler überwarfen sich um nachträglich geänderte Kleinigkeiten und führten noch eine jahrelange Fehde mit gegenseitigen Sticheleien.
Auch Walter Greaves´ Kooperation mit Whistler hatte keine Zukunft. In den späten 1870er Jahren legte Whistler sich einen gebildeteren Freundeskreis zu, womit der Arbeitersohn aus Chelsea sich nicht messen konnte. Während Whistler sich im Ruhm sonnte, geriet Greaves in Vergessenheit - und in Armut. Dies änderte sich erst wieder nach 1900, als William Marchant ihn "entdeckte", Eigentümer der Goupil Galleries, und Greaves´ Bilder auszustellen begann. Auch üble Nachrede - Whistler war 1903 gestorben, zwei Whistler-Biographen beschuldigten Greaves des Whistler-Plagiats - konnten seinem Renommee nun nichts mehr anhaben. 1922 wurde Greaves zum Ehrenpräsidenten der Künstlerclubs Chelsea gewählt. Greaves hatte von 1855 bis 1897 immer nur am Cheyne Walke in Chelsea gewohnt.
Im Alter von 80 Jahren versank Walter Greaves erneut in Armut und beschloss seine letzten Lebensjahre als Insasse des "London Charterhouse", einer Art Seniorenheim für verarmte Gentlemen. Er starb 1930 und wurde auf dem Charterhouse-Friedhof beigesetzt. Noch heute hängen Gemälde von Walter Greaves in der Tate Gallery.
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