Simone Martini musste das Paradies gesehen haben. So jedenfalls urteilte Petrarca, nachdem er Martinis Porträt seiner angebeteten Laura gesehen hatte. Denn neben deren körperlichen Schönheit hatte der Maler auch ihre himmlischen Tugenden eingefangen. Wer war dieser Mann mit den offenbar fast übernatürlichen Fähigkeiten? Simone Martini war tatsächlich eine der führenden Maler des frühen 14. Jahrhunderts. An der Schwelle zur Neuzeit, nährt sich seine Kunst aus den Quellen der Vergangenheit und weist voraus auf das, was kommt. Martini lebte in einer Zeit des künstlerischen Umbruchs. So war er ein Zeitgenosse des florentinischen Bildhauers und Baumeisters Filippo Brunelleschi (1377-1447), dem die Entdeckung der Perspektive zugeschrieben wurde. Nach einer umstrittenen Wiedergabe eines Epitaphs bei Vasari wurde Simone Martini 1284 in Siena geboren. Gemäß dem Brauch schloss er sich als Lehrling der Schule eines Meisters an. Duccio di Buoninsegna ist die wahrscheinlichste Wahl, obwohl Quellen der Renaissance auch Giotto di Bondone ins Spiel bringen. In jedem Fall stand er im Austausch mit den Großen seiner Zeit.
In Martinis ersten gesicherten Werk, der Maestà für den Palazzo Pubblico in Siena von 1315, tritt er uns bereits als Maler von eigenem Rang entgegen. Sein Ruhm verbreitete sich schnell und führte ihn 1317 als Hofmaler von Robert von Anjou nach Neapel, wo er die Krönung des Königs durch dessen heiliggesprochenen Bruder Ludwig von Toulouse für San Lorenzo Maggiore malte. Es folgten 1322-1326 ein Freskenzyklus mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin für die Martinskapelle der Basilika San Francesco in Assisi, 1342 das Polyptychon der Passion für die Familie Orsini und 1329 eine Darstellung des Guidoriccio da Fogliano bei der Belagerung von Montemassi wieder im Palazzo Pubblico in Siena. 1335 rief Papst Benedikt XII. Martini nach Avignon, um den päpstlichen Hof mit Fresken auszustatten. In diese Zeit fällt auch die Begegnung mit Petrarca, der neben einem Bildnis der Laura auch das Frontispiz für seine Ausgabe von Servius` Kommentar zu Vergil anfertigen ließ. Die Freundschaft zwischen Malerei und Dichtung in Gestalt der beiden Männer ist eine bezeichnende Episode aus der frühen Zeit des Humanismus.
Bereits in der Maestà in Siena zeigt sich Martinis Innovationskraft. Der Einfluss Duccios ist noch erkennbar, etwa in den von der Pisaner Schule und Giotto übernommenen byzantinischen Einflüssen. Das Werk besticht durch einen leichten Pinselstrich und eine feine, detailreiche Ausführung in lebendiger und kostbarer Farbgebung. Die fließenden Formen der Gotik von jenseits der Alpen, Miniaturen und die Goldschmiedekunst hinterließen ihren Eindruck ebenso wie arabeske Elemente aus dem Werk des Sieneser Bildhauers Lorenzo Maitani oder der malerische Realismus bei Giotto. Während seiner Tätigkeit in Avignon verschmelzen in Martinis Werk italienischer und französischer Stil zu einer neuen Malrichtung, die unter dem Namen Schule von Avignon bekannt wurde. Simone Martini starb hoch angesehen 1344 in Avignon.
Simone Martini musste das Paradies gesehen haben. So jedenfalls urteilte Petrarca, nachdem er Martinis Porträt seiner angebeteten Laura gesehen hatte. Denn neben deren körperlichen Schönheit hatte der Maler auch ihre himmlischen Tugenden eingefangen. Wer war dieser Mann mit den offenbar fast übernatürlichen Fähigkeiten? Simone Martini war tatsächlich eine der führenden Maler des frühen 14. Jahrhunderts. An der Schwelle zur Neuzeit, nährt sich seine Kunst aus den Quellen der Vergangenheit und weist voraus auf das, was kommt. Martini lebte in einer Zeit des künstlerischen Umbruchs. So war er ein Zeitgenosse des florentinischen Bildhauers und Baumeisters Filippo Brunelleschi (1377-1447), dem die Entdeckung der Perspektive zugeschrieben wurde. Nach einer umstrittenen Wiedergabe eines Epitaphs bei Vasari wurde Simone Martini 1284 in Siena geboren. Gemäß dem Brauch schloss er sich als Lehrling der Schule eines Meisters an. Duccio di Buoninsegna ist die wahrscheinlichste Wahl, obwohl Quellen der Renaissance auch Giotto di Bondone ins Spiel bringen. In jedem Fall stand er im Austausch mit den Großen seiner Zeit.
In Martinis ersten gesicherten Werk, der Maestà für den Palazzo Pubblico in Siena von 1315, tritt er uns bereits als Maler von eigenem Rang entgegen. Sein Ruhm verbreitete sich schnell und führte ihn 1317 als Hofmaler von Robert von Anjou nach Neapel, wo er die Krönung des Königs durch dessen heiliggesprochenen Bruder Ludwig von Toulouse für San Lorenzo Maggiore malte. Es folgten 1322-1326 ein Freskenzyklus mit Szenen aus dem Leben des Heiligen Martin für die Martinskapelle der Basilika San Francesco in Assisi, 1342 das Polyptychon der Passion für die Familie Orsini und 1329 eine Darstellung des Guidoriccio da Fogliano bei der Belagerung von Montemassi wieder im Palazzo Pubblico in Siena. 1335 rief Papst Benedikt XII. Martini nach Avignon, um den päpstlichen Hof mit Fresken auszustatten. In diese Zeit fällt auch die Begegnung mit Petrarca, der neben einem Bildnis der Laura auch das Frontispiz für seine Ausgabe von Servius` Kommentar zu Vergil anfertigen ließ. Die Freundschaft zwischen Malerei und Dichtung in Gestalt der beiden Männer ist eine bezeichnende Episode aus der frühen Zeit des Humanismus.
Bereits in der Maestà in Siena zeigt sich Martinis Innovationskraft. Der Einfluss Duccios ist noch erkennbar, etwa in den von der Pisaner Schule und Giotto übernommenen byzantinischen Einflüssen. Das Werk besticht durch einen leichten Pinselstrich und eine feine, detailreiche Ausführung in lebendiger und kostbarer Farbgebung. Die fließenden Formen der Gotik von jenseits der Alpen, Miniaturen und die Goldschmiedekunst hinterließen ihren Eindruck ebenso wie arabeske Elemente aus dem Werk des Sieneser Bildhauers Lorenzo Maitani oder der malerische Realismus bei Giotto. Während seiner Tätigkeit in Avignon verschmelzen in Martinis Werk italienischer und französischer Stil zu einer neuen Malrichtung, die unter dem Namen Schule von Avignon bekannt wurde. Simone Martini starb hoch angesehen 1344 in Avignon.
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