Auch wenn man beim Namen Gagarin spontan an den ersten Mann im Weltraum denkt, handelt es sich hier um den nicht weniger berühmten Künstler Fürst Grigorij Grigorjewitsch Gagarin. Er wurde 1810 als unehelicher Sohn des Fürsten Grigorij Ivanovič Gagarin geboren. Dieser hatte eine leidenschaftliche Romanze mit Marija Antonovna Naryškina, einer Geliebten von Kaiser Napoleon. Das brachte ihm und seiner Familie eine Verbannung ins Ausland ein. Dadurch wuchs Grigorij in Rom, Paris und später in München auf. Das war ein Glück für ihn, da sein Vater, selbst sehr künstlerisch veranlagt, in Rom die Schirmherrschaft über junge russische Maler übernahm, die zur Ausbildung von Russland nach Italien geschickt wurden. Sein Vater wusste um die Talente seines Sohnes und machte ihn mit den weltbekannten Malern Orest Kriprensky und Karl Brjullov bekannt, der ihm in Siena Privatunterricht erteilte. Brjullov erfuhr für seine Portraits, Aquarelle und Monumentalwerke internationale Anerkennung. Die Schulzeit verbrachte Gagarin im Collegium Tolomei in Siena, ein von Jesuiten geführtes Seminar, das sich um die Ausbildung von Sprösslingen aus Adelsfamilien kümmerte.
Als der junge Fürst Grigorij 1832 nach Petersburg zurückkehrte, lernte er den Dichter und Schriftsteller Alexander Puschkin kennen. Puschkin war so begeistert von den Arbeiten Grigorijs, dass er ihn seine Erzählung „Pik Dame“ und das „Märchen vom Zaren Saltan“ illustrieren ließ. Seine enge Freundschaft mit Michail Lermontov, einem russischen Dichter und bedeutendsten Vertreter der Romantik, veranlasste ihn dazu, ihm in den Kaukasuskrieg zu folgen. Hieran ist zu erkennen, dass Gagarin nicht nur für seine Kunst lebte, sondern, sicherlich weil es auch in Adelskreisen üblich war, Militärdienst leistete. Doch trotz der Kriegswirren, die häufig als bildgewaltige Szenen in Gagarins Werken auftauchen, setzten er und Lermontov ihre künstlerische Arbeiten im Krieg fort. Aus der Zeit stammen einige Kunstwerke mit dem Titel „Lermontow zeichnete, Gagarin malte“. Das berühmteste Werk, das aus der Zusammenarbeit entstand ist „Die Schlacht bei Valerik“, das bis heute erhalten ist.
Gagarin arbeitete nicht nur mit Pinsel, sondern auch mit dem Bleistift und erwies sich als äußerst talentierter Grafiker. Seine Bilder, die er aus dem Kaukasus mitbrachte, zeigten seinen ebenso künstlerischen wie sanften Blick auf diese Gegend, die für ihn so viel mehr war, als ein düsteres Kriegsgebiet. Der gekonnte Wechsel zwischen zart kolorierten Litografien und Aquarellen und farbintensiven Ölgemälden begeisterte die Kunstwelt. Im Rahmen seines Militärdienstes verschlug es ihn nach Tiflis, wo er seiner künstlerischen Schaffenskraft freien Lauf ließ. Er schuf Fresken in der Sioni Kathedrale, restaurierte Fresken in verschiedenen Kirchen und baute ein Theater. Gagarin war zweimal verheiratet. Mit Prinzessin Jekaterina Grigorjewna Gagarina hatte er eine Tochter. Aus seiner zweiten Ehe mit Sofija Andrejewna Daschkowa gingen insgesamt neun Kinder hervor. Den Rest seines Lebens verbrachte Gagarin in Frankreich. Dort lebte er in Châtellerault, in dem Haus, das sein Vater während seiner Zeit als Botschafter kaufte. Gagarin starb 1893.
Auch wenn man beim Namen Gagarin spontan an den ersten Mann im Weltraum denkt, handelt es sich hier um den nicht weniger berühmten Künstler Fürst Grigorij Grigorjewitsch Gagarin. Er wurde 1810 als unehelicher Sohn des Fürsten Grigorij Ivanovič Gagarin geboren. Dieser hatte eine leidenschaftliche Romanze mit Marija Antonovna Naryškina, einer Geliebten von Kaiser Napoleon. Das brachte ihm und seiner Familie eine Verbannung ins Ausland ein. Dadurch wuchs Grigorij in Rom, Paris und später in München auf. Das war ein Glück für ihn, da sein Vater, selbst sehr künstlerisch veranlagt, in Rom die Schirmherrschaft über junge russische Maler übernahm, die zur Ausbildung von Russland nach Italien geschickt wurden. Sein Vater wusste um die Talente seines Sohnes und machte ihn mit den weltbekannten Malern Orest Kriprensky und Karl Brjullov bekannt, der ihm in Siena Privatunterricht erteilte. Brjullov erfuhr für seine Portraits, Aquarelle und Monumentalwerke internationale Anerkennung. Die Schulzeit verbrachte Gagarin im Collegium Tolomei in Siena, ein von Jesuiten geführtes Seminar, das sich um die Ausbildung von Sprösslingen aus Adelsfamilien kümmerte.
Als der junge Fürst Grigorij 1832 nach Petersburg zurückkehrte, lernte er den Dichter und Schriftsteller Alexander Puschkin kennen. Puschkin war so begeistert von den Arbeiten Grigorijs, dass er ihn seine Erzählung „Pik Dame“ und das „Märchen vom Zaren Saltan“ illustrieren ließ. Seine enge Freundschaft mit Michail Lermontov, einem russischen Dichter und bedeutendsten Vertreter der Romantik, veranlasste ihn dazu, ihm in den Kaukasuskrieg zu folgen. Hieran ist zu erkennen, dass Gagarin nicht nur für seine Kunst lebte, sondern, sicherlich weil es auch in Adelskreisen üblich war, Militärdienst leistete. Doch trotz der Kriegswirren, die häufig als bildgewaltige Szenen in Gagarins Werken auftauchen, setzten er und Lermontov ihre künstlerische Arbeiten im Krieg fort. Aus der Zeit stammen einige Kunstwerke mit dem Titel „Lermontow zeichnete, Gagarin malte“. Das berühmteste Werk, das aus der Zusammenarbeit entstand ist „Die Schlacht bei Valerik“, das bis heute erhalten ist.
Gagarin arbeitete nicht nur mit Pinsel, sondern auch mit dem Bleistift und erwies sich als äußerst talentierter Grafiker. Seine Bilder, die er aus dem Kaukasus mitbrachte, zeigten seinen ebenso künstlerischen wie sanften Blick auf diese Gegend, die für ihn so viel mehr war, als ein düsteres Kriegsgebiet. Der gekonnte Wechsel zwischen zart kolorierten Litografien und Aquarellen und farbintensiven Ölgemälden begeisterte die Kunstwelt. Im Rahmen seines Militärdienstes verschlug es ihn nach Tiflis, wo er seiner künstlerischen Schaffenskraft freien Lauf ließ. Er schuf Fresken in der Sioni Kathedrale, restaurierte Fresken in verschiedenen Kirchen und baute ein Theater. Gagarin war zweimal verheiratet. Mit Prinzessin Jekaterina Grigorjewna Gagarina hatte er eine Tochter. Aus seiner zweiten Ehe mit Sofija Andrejewna Daschkowa gingen insgesamt neun Kinder hervor. Den Rest seines Lebens verbrachte Gagarin in Frankreich. Dort lebte er in Châtellerault, in dem Haus, das sein Vater während seiner Zeit als Botschafter kaufte. Gagarin starb 1893.
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