Die perspektivisch genaue Wiedergabe einer Stadtansicht, die sogenannte Vedute, erfreute sich zuerst in Italien, bald aber in ganz Europa seit dem 17. Jahrhundert einer immensen Beliebtheit. Ziel war es immer, die architektonische Schönheit einer Stadt und die kompositorische Brillanz eines zentralperspektivisch genau konstruierten Gemäldes auf die Leinwand zu bringen. Bei aller Korrektheit der Wiedergabe und trotz Zuhilfenahme einer Camera Obscura blieb es natürlich nie aus, dass Schönheitsfehler ausgemerzt wurden, denn es sollten ja ideale Ansichten einer real existierenden Stadt präsentiert werden.
Als großer Meister der Vedutenmalerei erwies sich der heute zu Unrecht wenig bekannte Antonio Joli, der im Jahre 1700 in Modena geboren wurde. Als junger Mann ging er nach Rom, wo er bei dem angesehenen Künstler Giovanni Paolo Pannini lernte und dann in den Werkstätten der Malerfamilie der Galli da Bibbiena arbeitete. Joli machte sich durch seine ästhetisch fein herausgearbeiteten Stadtansichten, häufig gepaart mit Darstellungen von Umzügen und Prozessionen, bald einen Namen. Der Künstler kam weit in Europa herum, zeitweise lebte und wirkte er in Venedig, Dresden, Madrid, London und Neapel, wo er faszinierende Panoramen der Plätze, Flüsse, Häfen, Kirchen und Bauwerke dieser Metropolen schuf. Zu entdecken sind hervorragende Ansichten beispielsweise von der Themse in London mit einem Blick auf Westminster Abbey, ein weiter Blick über die Bucht von Neapel mit einer königlichen Prozession, eine neapolitanische Szene zur Karnevalszeit oder eine fulminante Ansicht des antiken Forum Romanum mit dem Amphitheater im Hintergrund.
Antonio Joli fasste eine Stadt als Bühne auf, dementsprechend war er auch ein gefragter Bühnen- und Theatermaler. So wirkte er bei Opernproduktionen namhafter venezianischer Theater der Grimani-Familie mit, unter anderem im legendären Teatro San Giovanni Grisostomo. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld Jolis waren die Capriccios, also fantasievolle architektonische Nahansichten mit großer Vorliebe für antike Ruinen. So schuf er meisterhafte Darstellungen der Tempel von Paestum, von antiken Thermen oder von heute nicht mehr lokalisierbaren überwachsenen Säulen, Tempelchen und Relieffragmenten. Weniger bekannt sind seine Historienbilder oder biblischen Szenen wie die „Zerstörung des Tempels von Dagan“, eines Gottes der Philister. Die Genauigkeit der Wiedergabe architektonischer Details ist hier und in anderen Gemälden gepaart mit einer großen Sensibilität für atmosphärische Stimmungen, romantische Durchblicke und einer überbordenden Erzählfreude. Antonio Joli war Mitbegründer der bis heute berühmten Accademia di Belle Arti in Venedig, bevor er an den Bourbonen-Hof nach Neapel ging. Dort schuf er ikonische Ansichten der Stadt mit königlichen Umzügen durch die Straßen und dem rauchenden Vesuv im Hintergrund vor einem Panorama des Mittelmeers. In Bella Napoli starb Antonio Joli im Jahre 1777.
Die perspektivisch genaue Wiedergabe einer Stadtansicht, die sogenannte Vedute, erfreute sich zuerst in Italien, bald aber in ganz Europa seit dem 17. Jahrhundert einer immensen Beliebtheit. Ziel war es immer, die architektonische Schönheit einer Stadt und die kompositorische Brillanz eines zentralperspektivisch genau konstruierten Gemäldes auf die Leinwand zu bringen. Bei aller Korrektheit der Wiedergabe und trotz Zuhilfenahme einer Camera Obscura blieb es natürlich nie aus, dass Schönheitsfehler ausgemerzt wurden, denn es sollten ja ideale Ansichten einer real existierenden Stadt präsentiert werden.
Als großer Meister der Vedutenmalerei erwies sich der heute zu Unrecht wenig bekannte Antonio Joli, der im Jahre 1700 in Modena geboren wurde. Als junger Mann ging er nach Rom, wo er bei dem angesehenen Künstler Giovanni Paolo Pannini lernte und dann in den Werkstätten der Malerfamilie der Galli da Bibbiena arbeitete. Joli machte sich durch seine ästhetisch fein herausgearbeiteten Stadtansichten, häufig gepaart mit Darstellungen von Umzügen und Prozessionen, bald einen Namen. Der Künstler kam weit in Europa herum, zeitweise lebte und wirkte er in Venedig, Dresden, Madrid, London und Neapel, wo er faszinierende Panoramen der Plätze, Flüsse, Häfen, Kirchen und Bauwerke dieser Metropolen schuf. Zu entdecken sind hervorragende Ansichten beispielsweise von der Themse in London mit einem Blick auf Westminster Abbey, ein weiter Blick über die Bucht von Neapel mit einer königlichen Prozession, eine neapolitanische Szene zur Karnevalszeit oder eine fulminante Ansicht des antiken Forum Romanum mit dem Amphitheater im Hintergrund.
Antonio Joli fasste eine Stadt als Bühne auf, dementsprechend war er auch ein gefragter Bühnen- und Theatermaler. So wirkte er bei Opernproduktionen namhafter venezianischer Theater der Grimani-Familie mit, unter anderem im legendären Teatro San Giovanni Grisostomo. Ein weiteres wichtiges Betätigungsfeld Jolis waren die Capriccios, also fantasievolle architektonische Nahansichten mit großer Vorliebe für antike Ruinen. So schuf er meisterhafte Darstellungen der Tempel von Paestum, von antiken Thermen oder von heute nicht mehr lokalisierbaren überwachsenen Säulen, Tempelchen und Relieffragmenten. Weniger bekannt sind seine Historienbilder oder biblischen Szenen wie die „Zerstörung des Tempels von Dagan“, eines Gottes der Philister. Die Genauigkeit der Wiedergabe architektonischer Details ist hier und in anderen Gemälden gepaart mit einer großen Sensibilität für atmosphärische Stimmungen, romantische Durchblicke und einer überbordenden Erzählfreude. Antonio Joli war Mitbegründer der bis heute berühmten Accademia di Belle Arti in Venedig, bevor er an den Bourbonen-Hof nach Neapel ging. Dort schuf er ikonische Ansichten der Stadt mit königlichen Umzügen durch die Straßen und dem rauchenden Vesuv im Hintergrund vor einem Panorama des Mittelmeers. In Bella Napoli starb Antonio Joli im Jahre 1777.
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