Andere Zeiten, andere Sitten: Mitte des 19. Jahrhunderts, als Krieg noch immer als legitime "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" gesehen wurde, konnte eine Künstlerkarriere mit dem Gewinn eines Wettbewerbs um ein Schlachtengemälde starten. Giovanni Fattori gelang dies anno 1861 mit dem "Schlachtfeld von Magenta", das den Sieg von Piemont-Sardinien anno 1895 über die Österreicher feiert. Das Königreich Piemont-Sardinien war wenige Jahre später treibende Kraft zum "Risorgimento", der Vereinigung Italiens als eine Nation. Fattoris Bild hängt heute in der "Galleria d´Arte moderne" in Florenz.
Giovanni Fattori wurde in Livorno geboren und dort auch von Giuseppe Baldini als Maler ausgebildet, ehe er in Florenz an der "Accademia di belli Arti" studierte. Fattori hatte allgemein einen nonkonformen Zug: 1848/49 nahm er an der Unabhändigkeitsbewegung teil, die Venetien von Österreichs Herrschaft befreien wollte. Als Künstler war er Mitbegründer einer Bewegung, die sich von der "akademischen" Malweise ab und dem Realismus zuwandte. Aufgrund ihrer Vorliebe für Naturlandschaften wurden diese Abweichler von den Etablierten zunächst verächtlich "Macchiaioli", Gestrüppmaler, genannt. Binnen kurzem jedoch wurde dies ein Qualitätsbegriff, den die Gruppe stolz übernahm.
Nicht von ungefähr waren Camille Corot und Édouard Manet seine erklärten Vorbilder. Seine Spezialität waren Landschaftsbilder, vorzugsweise bäuerliche Szenen, und seinen späteren Schlachtenbilder gerieten ebenfalls sehr real, etwa "Der gestürzte Reiter" oder "Maria Stuart bei Crookston", das die Gefangennahme der schottischen Königin nach verlorener Schlacht zum Thema hat. Eine andere Spezialität Fattoris waren "Skizzen", Bilder auf kleinen Holzbrettern, vorzugsweise Zigarrendeckel-Kisten. Seine Bilder waren nie so farbenfroh wie etwa die Werke des Impressionismus, sondern eher in zarten Sepia-, Grau- und Brauntönen gehalten.
Fattori wagte den Schritt vom rein akademischen zum realistischen Malstil, blieb jedoch der klassischen Malweise verbunden und lehnte andere "rebellischen" Stilrichtungen jener Zeit strikt ab. Er war zeitlebens ein Gegner des Impressionalismus und erregte 1891 großes Aufsehen, als er die Kunstrichtung des "Pointilismus" (ein Malstil, der anhand der Farbenlehre Bildkompositionen aus kleinen Flecken zusammensetzte - bekanntester Vertreter war sicherlich Paul Signac) in einer Polemit scharf angriff. Vier Jahre später avancierte Fattori, der seit 1869 seiner "Accademia di Bella Arti" als Lehrer fungierte, zum ordentlichen Professor: Er lehrte Landschaftsmalerei an jener Alma Mater in Florenz, wo er einst selbst studiert hatte. Seine letzten Lebensjahre waren überschattet vom Tod seiner zweiten Frau, sowie der Enttäuschung über die gesellschaftliche Entwicklung im vereinten Italien einerseits und über den "Verrat" einiger seiner Schüler andererseits, die sich dem Postimpressionalismus und dem Pointilismus zuwandten. Fattori starb im jahre 1908 im Alter von 83 Jahren.
Andere Zeiten, andere Sitten: Mitte des 19. Jahrhunderts, als Krieg noch immer als legitime "Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" gesehen wurde, konnte eine Künstlerkarriere mit dem Gewinn eines Wettbewerbs um ein Schlachtengemälde starten. Giovanni Fattori gelang dies anno 1861 mit dem "Schlachtfeld von Magenta", das den Sieg von Piemont-Sardinien anno 1895 über die Österreicher feiert. Das Königreich Piemont-Sardinien war wenige Jahre später treibende Kraft zum "Risorgimento", der Vereinigung Italiens als eine Nation. Fattoris Bild hängt heute in der "Galleria d´Arte moderne" in Florenz.
Giovanni Fattori wurde in Livorno geboren und dort auch von Giuseppe Baldini als Maler ausgebildet, ehe er in Florenz an der "Accademia di belli Arti" studierte. Fattori hatte allgemein einen nonkonformen Zug: 1848/49 nahm er an der Unabhändigkeitsbewegung teil, die Venetien von Österreichs Herrschaft befreien wollte. Als Künstler war er Mitbegründer einer Bewegung, die sich von der "akademischen" Malweise ab und dem Realismus zuwandte. Aufgrund ihrer Vorliebe für Naturlandschaften wurden diese Abweichler von den Etablierten zunächst verächtlich "Macchiaioli", Gestrüppmaler, genannt. Binnen kurzem jedoch wurde dies ein Qualitätsbegriff, den die Gruppe stolz übernahm.
Nicht von ungefähr waren Camille Corot und Édouard Manet seine erklärten Vorbilder. Seine Spezialität waren Landschaftsbilder, vorzugsweise bäuerliche Szenen, und seinen späteren Schlachtenbilder gerieten ebenfalls sehr real, etwa "Der gestürzte Reiter" oder "Maria Stuart bei Crookston", das die Gefangennahme der schottischen Königin nach verlorener Schlacht zum Thema hat. Eine andere Spezialität Fattoris waren "Skizzen", Bilder auf kleinen Holzbrettern, vorzugsweise Zigarrendeckel-Kisten. Seine Bilder waren nie so farbenfroh wie etwa die Werke des Impressionismus, sondern eher in zarten Sepia-, Grau- und Brauntönen gehalten.
Fattori wagte den Schritt vom rein akademischen zum realistischen Malstil, blieb jedoch der klassischen Malweise verbunden und lehnte andere "rebellischen" Stilrichtungen jener Zeit strikt ab. Er war zeitlebens ein Gegner des Impressionalismus und erregte 1891 großes Aufsehen, als er die Kunstrichtung des "Pointilismus" (ein Malstil, der anhand der Farbenlehre Bildkompositionen aus kleinen Flecken zusammensetzte - bekanntester Vertreter war sicherlich Paul Signac) in einer Polemit scharf angriff. Vier Jahre später avancierte Fattori, der seit 1869 seiner "Accademia di Bella Arti" als Lehrer fungierte, zum ordentlichen Professor: Er lehrte Landschaftsmalerei an jener Alma Mater in Florenz, wo er einst selbst studiert hatte. Seine letzten Lebensjahre waren überschattet vom Tod seiner zweiten Frau, sowie der Enttäuschung über die gesellschaftliche Entwicklung im vereinten Italien einerseits und über den "Verrat" einiger seiner Schüler andererseits, die sich dem Postimpressionalismus und dem Pointilismus zuwandten. Fattori starb im jahre 1908 im Alter von 83 Jahren.
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