Pjotr Fjodorowitsch Sokolow, wie er im Deutschen buchstabiert wird, wurde 1791 in Moskau geboren und muss bereits in sehr frühen Jahren als Wunderkind gegolten haben - wurde er doch bereits im Jahre 1800, also als Neunjähriger, an der Kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg angenommen!
Neun Jahre verblieb Sokolow an der Akademie. Während im übrigen Europa die Kanonenkugeln umher flogen, ein halbes Dutzend Staaten in immer wieder wechselnden Koalitionen gegen Napoleon zu Felde zogen und wiederholt geschlagen wurden, lieferte Sokolov im Jahre 1809 mit "Andromache trauert um Hektor" sein Gesellenstück ab, das ihm die Kleine Goldmedaille der Akademie eintrug. Sein großes Ziel aber, die Große Goldmedaille und, damit verbunden, ein Stipendium für ein Studium im Ausland (Sokolov wollte nach Italien), erreichte er auch im zweiten Anlauf nicht.
Sokolov blieb also im Lande und nährte sich redlich: Nach dem endgültigen Sieg über Napoleon, insbesondere durch den "Vaterländischen Krieg" von 1812, sah sich das Reich des jungen Zaren Alexander als aufblühendes Imperium, dessen staatstragende Schichten nur so strotzten vor Selbstbewusstsein. Sokolov bediente mit seinen Porträts deren Bedürfnis nach Anerkennung - er schaffte es, die so ziemlich gesamte gesellschaftliche und Polit-Prominenz des Kaiserreichs auf Leinwand zu bannen. Selbst Zar Nikolaus I ließ ihn 1821 an den Hof kommen, um den damals dreijährigen Thronfolger zu porträtieren, nachmals Zar Alexander II. - Zu Sokolovs Kunden gehörten außerdem: Alexander Puschkin, Enfant terrible seiner Zeit und heute der Nationaldichter Russlands, sowie dessen Mentor und Erzieher des Thronfolgers, Wassili Schukowski. Ferner Elena Pawlowna Bakunina, die Tochter des Gouverneurs der Hauptstadt sowie Cousine des Revolutionärs Michail Bakunin, die sich gleich dreimal, in verschiedenen Lebensphasen, porträtieren ließ - und sich lange nach Sokolovs Tod anno 1848, im Krimkrieg, als "Russlands erste Krankenschwester" einen Namen machte. Sie war nicht die einzige Kundin, die sich mehrmals von Sokolov porträtieren ließ,
Dieser illustre Zulauf für einen einzelnen Künstler erklärt sich letztlich aus seiner Malweise: Sokolov war nämlich der Wegbereiter der Aquarellmalerei in Russland; er hatte bereits an der Akademie die eher leichten Wasserfarben mit und ohne Emulsion für sich entdeckt, was seinen Porträts eine leichte, beschwingte Note gab; manche seiner Gemälde wirken beinahe wie sanft hingehaucht im Vergleich zu den "dicken Ölschinken" der Klassischen Schule.
Als Pjotr Sokolov 1848 starb, hinterließ er nicht nur ein Oevre von 500 Gemälden, sondern auch drei Söhne (Pjotr, Pawel und Alexander), die ihrerseits als Maler und/oder Illustratoren zu Ruhm gelangen sollten.
Pjotr Fjodorowitsch Sokolow, wie er im Deutschen buchstabiert wird, wurde 1791 in Moskau geboren und muss bereits in sehr frühen Jahren als Wunderkind gegolten haben - wurde er doch bereits im Jahre 1800, also als Neunjähriger, an der Kaiserlichen Kunstakademie in Sankt Petersburg angenommen!
Neun Jahre verblieb Sokolow an der Akademie. Während im übrigen Europa die Kanonenkugeln umher flogen, ein halbes Dutzend Staaten in immer wieder wechselnden Koalitionen gegen Napoleon zu Felde zogen und wiederholt geschlagen wurden, lieferte Sokolov im Jahre 1809 mit "Andromache trauert um Hektor" sein Gesellenstück ab, das ihm die Kleine Goldmedaille der Akademie eintrug. Sein großes Ziel aber, die Große Goldmedaille und, damit verbunden, ein Stipendium für ein Studium im Ausland (Sokolov wollte nach Italien), erreichte er auch im zweiten Anlauf nicht.
Sokolov blieb also im Lande und nährte sich redlich: Nach dem endgültigen Sieg über Napoleon, insbesondere durch den "Vaterländischen Krieg" von 1812, sah sich das Reich des jungen Zaren Alexander als aufblühendes Imperium, dessen staatstragende Schichten nur so strotzten vor Selbstbewusstsein. Sokolov bediente mit seinen Porträts deren Bedürfnis nach Anerkennung - er schaffte es, die so ziemlich gesamte gesellschaftliche und Polit-Prominenz des Kaiserreichs auf Leinwand zu bannen. Selbst Zar Nikolaus I ließ ihn 1821 an den Hof kommen, um den damals dreijährigen Thronfolger zu porträtieren, nachmals Zar Alexander II. - Zu Sokolovs Kunden gehörten außerdem: Alexander Puschkin, Enfant terrible seiner Zeit und heute der Nationaldichter Russlands, sowie dessen Mentor und Erzieher des Thronfolgers, Wassili Schukowski. Ferner Elena Pawlowna Bakunina, die Tochter des Gouverneurs der Hauptstadt sowie Cousine des Revolutionärs Michail Bakunin, die sich gleich dreimal, in verschiedenen Lebensphasen, porträtieren ließ - und sich lange nach Sokolovs Tod anno 1848, im Krimkrieg, als "Russlands erste Krankenschwester" einen Namen machte. Sie war nicht die einzige Kundin, die sich mehrmals von Sokolov porträtieren ließ,
Dieser illustre Zulauf für einen einzelnen Künstler erklärt sich letztlich aus seiner Malweise: Sokolov war nämlich der Wegbereiter der Aquarellmalerei in Russland; er hatte bereits an der Akademie die eher leichten Wasserfarben mit und ohne Emulsion für sich entdeckt, was seinen Porträts eine leichte, beschwingte Note gab; manche seiner Gemälde wirken beinahe wie sanft hingehaucht im Vergleich zu den "dicken Ölschinken" der Klassischen Schule.
Als Pjotr Sokolov 1848 starb, hinterließ er nicht nur ein Oevre von 500 Gemälden, sondern auch drei Söhne (Pjotr, Pawel und Alexander), die ihrerseits als Maler und/oder Illustratoren zu Ruhm gelangen sollten.
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