Der Mensch fordert die Natur heraus: Mächtige Schiffe, aus Holzplanken gezimmert und mit Masten und Segeln ausgestattet, wagen sich aufs offene Meer hinaus. Sie treiben Handel, führen Krieg, entdecken die Welt. Die Kunstsammler im Goldenen Zeitalter der Niederlande des 17. und frühen 18. Jahrhunderts liebten Gemälde, die die Schiffe ihrer stolzen Flotte im Kampf mit den Naturgewalten zeigten. Besonders dramatische Seestücke waren beliebt: Ein aufgewühltes Meer, sich drohend auftürmende Wolken, dazwischen wie Nussschalen die extrem schräg liegenden Segelschiffe, die zu kentern drohen. Gibt es Hoffnung, werden die Seeleute ihr Schiff und ihre wertvolle Fracht retten können? Werden sie überleben? En kleiner Fetzen blauer Himmel macht Hoffnung, doch die Klippen sind schon bedrohlich nahe…
Ein Meister der Marinemalerei war der in Emden geborene Ludolf Backhuysen. 1650 ging er nach Amsterdam, ins Herz der aufstrebenden Handels- und Seemacht Holland. Die Malerei war ihm nicht in die Wiege gelegt, zunächst arbeitete er in einem Handelshaus, fiel dort aber durch seine schöne Schrift auf. Offenbar betrieb er die Malerei schon früh als Autodidakt und liebte die See, die Schiffe und die Häfen seiner neuen Heimat. So ging er bei zwei angesehenen Marinemalern in die Lehre. Der bis heute berühmteste Künstler der stürmischen Seestücke und Seeschlachten, Willem van de Velde der Ältere, beeinflusste auch das Schaffen des jungen Backhuysen. Zu dessen Vorteil war, dass die van de Veldes bald nach England übersiedelten und in den Niederlanden eine Lücke hinterließen. Backhuysen füllte diese Lücke auf fulminante Weise und machte sich mit seinen lebendigen, detailliert ausgeführten Marinebildern bald einen Namen. Nach wenigen Jahren war er der bedeutendste und beliebteste Künstler seines Metiers. Noch über seinen Tod hinaus, er starb im Jahre 1708 im Alter von etwa 77 Jahren, blieben seine Werke in ganz Europa heiß begehrt. Erst im 19. Jahrhundert flaute das Interesse an seinen Seestücken ab.
Manche seiner äußerst dynamischen Darstellungen der stürmischen See wirken wie Reisen an den Höllenschlund mit feuerrot leuchtendem Abendhimmel. Oder sind es Blitze, die die Nacht durchzucken? Die Handelsschiffe der Niederländisch-Ostindischen Kompanie sind auf seinen Bildern ebenso zu sehen wie ruhige und detailgenaue Ansichten von niederländischen Häfen sowie die Schlachten der Seemächte Holland und England. Neben Gemälden hat Backhuysen auch ganze Serien von Druckgrafiken geschaffen, die fein gestochen die Schiffe und ihre komplizierten Takelagen zeigen. Wenn er auch als dezidierter Marinemaler gilt, gibt es von ihm doch noch andere Motive: So hat er Porträts von Familienangehörigen, einige Landschaften und vor allem Selbstporträts geschaffen. Auf einem sieht man einen saturierten Herrn mit Langhaarperücke in feinem Tuch und Zwirn, der uns aufmerksam anschaut. Zur See gefahren ist er wohl nicht, aber die Sehnsucht nach dem Meer hat Ludolf Backhuysen nie losgelassen.
Der Mensch fordert die Natur heraus: Mächtige Schiffe, aus Holzplanken gezimmert und mit Masten und Segeln ausgestattet, wagen sich aufs offene Meer hinaus. Sie treiben Handel, führen Krieg, entdecken die Welt. Die Kunstsammler im Goldenen Zeitalter der Niederlande des 17. und frühen 18. Jahrhunderts liebten Gemälde, die die Schiffe ihrer stolzen Flotte im Kampf mit den Naturgewalten zeigten. Besonders dramatische Seestücke waren beliebt: Ein aufgewühltes Meer, sich drohend auftürmende Wolken, dazwischen wie Nussschalen die extrem schräg liegenden Segelschiffe, die zu kentern drohen. Gibt es Hoffnung, werden die Seeleute ihr Schiff und ihre wertvolle Fracht retten können? Werden sie überleben? En kleiner Fetzen blauer Himmel macht Hoffnung, doch die Klippen sind schon bedrohlich nahe…
Ein Meister der Marinemalerei war der in Emden geborene Ludolf Backhuysen. 1650 ging er nach Amsterdam, ins Herz der aufstrebenden Handels- und Seemacht Holland. Die Malerei war ihm nicht in die Wiege gelegt, zunächst arbeitete er in einem Handelshaus, fiel dort aber durch seine schöne Schrift auf. Offenbar betrieb er die Malerei schon früh als Autodidakt und liebte die See, die Schiffe und die Häfen seiner neuen Heimat. So ging er bei zwei angesehenen Marinemalern in die Lehre. Der bis heute berühmteste Künstler der stürmischen Seestücke und Seeschlachten, Willem van de Velde der Ältere, beeinflusste auch das Schaffen des jungen Backhuysen. Zu dessen Vorteil war, dass die van de Veldes bald nach England übersiedelten und in den Niederlanden eine Lücke hinterließen. Backhuysen füllte diese Lücke auf fulminante Weise und machte sich mit seinen lebendigen, detailliert ausgeführten Marinebildern bald einen Namen. Nach wenigen Jahren war er der bedeutendste und beliebteste Künstler seines Metiers. Noch über seinen Tod hinaus, er starb im Jahre 1708 im Alter von etwa 77 Jahren, blieben seine Werke in ganz Europa heiß begehrt. Erst im 19. Jahrhundert flaute das Interesse an seinen Seestücken ab.
Manche seiner äußerst dynamischen Darstellungen der stürmischen See wirken wie Reisen an den Höllenschlund mit feuerrot leuchtendem Abendhimmel. Oder sind es Blitze, die die Nacht durchzucken? Die Handelsschiffe der Niederländisch-Ostindischen Kompanie sind auf seinen Bildern ebenso zu sehen wie ruhige und detailgenaue Ansichten von niederländischen Häfen sowie die Schlachten der Seemächte Holland und England. Neben Gemälden hat Backhuysen auch ganze Serien von Druckgrafiken geschaffen, die fein gestochen die Schiffe und ihre komplizierten Takelagen zeigen. Wenn er auch als dezidierter Marinemaler gilt, gibt es von ihm doch noch andere Motive: So hat er Porträts von Familienangehörigen, einige Landschaften und vor allem Selbstporträts geschaffen. Auf einem sieht man einen saturierten Herrn mit Langhaarperücke in feinem Tuch und Zwirn, der uns aufmerksam anschaut. Zur See gefahren ist er wohl nicht, aber die Sehnsucht nach dem Meer hat Ludolf Backhuysen nie losgelassen.
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