Louis Delaporte führte von Anfang an ein abenteuerliches Leben. Als Sohn eines Rechtsanwalts hätte er eigentlich studieren sollen. Doch mit hart erkämpfter Billigung des Vaters entschied er sich für eine Karriere auf See. Nach der Militärakademie in Brest wurde er 1860 als Seekadett in die französische Marine aufgenommen und auch gleich nach Mexiko abkommandiert. Es folgten weitere Expedition, darunter eine nach Island, und schließlich wurde er Lieutenant zur See. So hätte er weiter die Karriereleiter innerhalb der Marine hinaufsteigen können. Doch Louis Delaporte besaß ein Talent, das ihn zu mehr befähigte als zum Offizier. Er konnte hervorragend zeichnen. Und deshalb sandte man ihn nach Cochinchina. So nannte man damals jene französische Kolonie, die den Süden Vietnams und Teile des östlichen Kambodscha umfasste.
Dort sollte der junge Louis den Forscher Ernest Doudart de Lagrée auf dessen Mission begleiten, die der Erforschung des Mekong diente. Aufgrund der klimatischen Bedingungen endete die Expedition jedoch in einer Tragödie: Ernest Doudart de Lagrée starb und man schaffte es nur über den Yangtsekiang überhaupt zurück bis ans Meer. Dass die Reise Louis Delaporte in Erinnerung blieb, lag aber nicht nur an den unglücklichen Umständen. Er hatte während des Aufenthalts in Kambodscha auch die Ruinen der alten Khmer-Stadt Angkor ausfindig machen können. Und deren Anblick ließ ihn nicht mehr los. Von da an widmete er sein ganzes Leben der Forschung über das Reich der Khmer, das er mit dem alten Ägypten verglich, und der Bewahrung der Tempel von Angkor. Ihm ist es zudem zu verdanken, dass die Kunst und Architektur der Khmer überhaupt in Europa bekannt wurden. Hunderte Kisten mit Artefakten der uralten Hochkultur verschiffte er nach Frankreich und richtete – nachdem der Louvre die fremdartigen Exponate nicht ausstellen wollte – ein eigenes, offizielles Museum für Khmerkunst ein. Nach und nach öffnete sich die Sammlung im Trocadéro dann auch für Kunst aus ganz Südostasien.
So gesehen war Louis Delaporte mehr ein Forscher, Kurator und Museumsdirektor als ein Künstler. Zu seinen Forschungen gehörte aber auch, dass er genaue Zeichnungen von den steinernen Zeugen in Angkor und später auch in Bayon anfertigte. Und diese sind von so großer Kunstfertigkeit, dass sie noch heute in zahlreichen Museen und Sammlungen hängen. Dabei zeigen sie nicht nur Kult- und Kulturstätten, sondern in bunten Farben auch Szenen aus dem alltäglichen Leben der Bevölkerung. Der Betrachter darf eintauchen in eine exotische Welt, ihre Sitten, Feste, Rituale und Gebräuche. Er sieht, was Delaporte vor 150 Jahren sah und heute längst verloren ist. Sein kunsthistorisches Vermächtnis geht aber weit über die von ihm hinterlassenen Zeichnungen und Gemälde hinaus. Dank seiner Skizzen und Kreidezeichnungen von Gebäuden, Skulpturen und Reliefs in Angkor Wat und anderen heiligen Plätzen der Khmer ist es zeitgenössischen Archäologen und Restauratoren heute möglich, zerstörte oder fehlende Teile von Tempeln und Pagoden zu rekonstruieren.
Louis Delaporte führte von Anfang an ein abenteuerliches Leben. Als Sohn eines Rechtsanwalts hätte er eigentlich studieren sollen. Doch mit hart erkämpfter Billigung des Vaters entschied er sich für eine Karriere auf See. Nach der Militärakademie in Brest wurde er 1860 als Seekadett in die französische Marine aufgenommen und auch gleich nach Mexiko abkommandiert. Es folgten weitere Expedition, darunter eine nach Island, und schließlich wurde er Lieutenant zur See. So hätte er weiter die Karriereleiter innerhalb der Marine hinaufsteigen können. Doch Louis Delaporte besaß ein Talent, das ihn zu mehr befähigte als zum Offizier. Er konnte hervorragend zeichnen. Und deshalb sandte man ihn nach Cochinchina. So nannte man damals jene französische Kolonie, die den Süden Vietnams und Teile des östlichen Kambodscha umfasste.
Dort sollte der junge Louis den Forscher Ernest Doudart de Lagrée auf dessen Mission begleiten, die der Erforschung des Mekong diente. Aufgrund der klimatischen Bedingungen endete die Expedition jedoch in einer Tragödie: Ernest Doudart de Lagrée starb und man schaffte es nur über den Yangtsekiang überhaupt zurück bis ans Meer. Dass die Reise Louis Delaporte in Erinnerung blieb, lag aber nicht nur an den unglücklichen Umständen. Er hatte während des Aufenthalts in Kambodscha auch die Ruinen der alten Khmer-Stadt Angkor ausfindig machen können. Und deren Anblick ließ ihn nicht mehr los. Von da an widmete er sein ganzes Leben der Forschung über das Reich der Khmer, das er mit dem alten Ägypten verglich, und der Bewahrung der Tempel von Angkor. Ihm ist es zudem zu verdanken, dass die Kunst und Architektur der Khmer überhaupt in Europa bekannt wurden. Hunderte Kisten mit Artefakten der uralten Hochkultur verschiffte er nach Frankreich und richtete – nachdem der Louvre die fremdartigen Exponate nicht ausstellen wollte – ein eigenes, offizielles Museum für Khmerkunst ein. Nach und nach öffnete sich die Sammlung im Trocadéro dann auch für Kunst aus ganz Südostasien.
So gesehen war Louis Delaporte mehr ein Forscher, Kurator und Museumsdirektor als ein Künstler. Zu seinen Forschungen gehörte aber auch, dass er genaue Zeichnungen von den steinernen Zeugen in Angkor und später auch in Bayon anfertigte. Und diese sind von so großer Kunstfertigkeit, dass sie noch heute in zahlreichen Museen und Sammlungen hängen. Dabei zeigen sie nicht nur Kult- und Kulturstätten, sondern in bunten Farben auch Szenen aus dem alltäglichen Leben der Bevölkerung. Der Betrachter darf eintauchen in eine exotische Welt, ihre Sitten, Feste, Rituale und Gebräuche. Er sieht, was Delaporte vor 150 Jahren sah und heute längst verloren ist. Sein kunsthistorisches Vermächtnis geht aber weit über die von ihm hinterlassenen Zeichnungen und Gemälde hinaus. Dank seiner Skizzen und Kreidezeichnungen von Gebäuden, Skulpturen und Reliefs in Angkor Wat und anderen heiligen Plätzen der Khmer ist es zeitgenössischen Archäologen und Restauratoren heute möglich, zerstörte oder fehlende Teile von Tempeln und Pagoden zu rekonstruieren.
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