Die "gemeinsamen Gegensätze" der Doppelmonarchie von Österreich-Ungarn schlagen sich auch in so mancher Künstler-Biographie nieder. So kam Karoly Ferenczy, einer der bekanntesten Maler Ungarns, in Wien als "Karel Freund" auf die Welt, Sohn eines österreichischen Eisenbahn-Baubeamten. Den Vater zog es beruflich nach Budapest, wo er seiner Verdienste wegen geadelt wurde und darob seinen Namen zu "Ferenczy" (Franz-Sohn) änderte.
Sohn Karel bzw. Karoly studierte zunächst Jura in Wien, ehe er sich auf Anraten seiner späteren Ehefrau der Malerei zuwandte. Karoly erlernte seine Kunst in Neapel, Paris und München, wo er auf seine Landsleute Simon Hollósy und Istvan Csok traf. In Paris geriet Ferenczy unter den Einfluss der Impressionisten und des Spätnaturalismus, die sein Werk entscheidend beeinflussten. Nach drei Jahren in der Künstlerkolonie von Szentendre bei Budapest ging Ferenczy zurück zu seinen Freunden nach München. Gemeinsam gründeten sie 1896 eine eigene Künstlerkolonie in Nagybanya - dem heutigen Baia Mare in Rumänien. Dort wirkte Ferenczy zehn Jahre als Lehrer, bis er 1906 zum Professor an der Ungarischen Akademie der Künste ernannt wurde. Im Jahr darauf war er Mitgründer der "Ungarischen Gesellschaft der Impressionalisten und Naturalisten", abgekürzt MIÉNK. Diese Gesellschaft existierte bis 1910 und stellte vor allem in Arad, Oradea und Klausenburg aus - also Städten des damals ungarischen Banat, die heute zu Rumänien gehören.
Ferenczys Werk beweist, dass Naturalismus und Impressionismus kein Widerspruch sein müssen. Dies gilt auch und vor allem für diverse biblische Szenen, die Ferenczy um die Jahrhundertwende malte: Die "Bergpredigt" (1896), die "Kreuzabnahme" (1903) oder "Joseph wird von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft" (1900) wirken so lebensecht, als wäre ein Fotoreporter dabei gewesen. Auf anderen Bildern wie dem "Vogellied" (1893) spielt Ferenczy mit dem Licht und Farben, dass der Betrachter kaum weiß, welcher der beiden Stilrichtungen das Gemälde zuzuordnen ist.
Ferenczy hatte die Malerin Olga von Fiala geheiratet, die ihren Beruf für ihre Rolle als Ehefrau und Mutter aufgab. Alle drei Kinder dieser Familie wurden ebenfalls bekannte Künstler: Valer Ferenczy wurde Maler wie sein Vater und machte die Kunst der Radierung populär. Benjamin (Beni) Ferenczy machte sich einen Namen als Bildhauer. Benjamins Zwillingsschwester Noémi brillierte als Bildwirkerin - sie erstellte Wandteppiche, sogenannte Gobelins. Karoly Ferenczy starb 1917 in Budapest. Die Niederlage der Doppelmonarchie, Ungarns Unabhängigkeit und der Verlust des Banat an Kriegsgegner Rumänien. all das hat Ferenczy nicht mehr erlebt. 1951 entstand in Szentendre das angesehene Karoly-Ferenczy-Museum, das dem Werk dieser überaus illustren Künstlerfamilie gewidmet ist.
Die "gemeinsamen Gegensätze" der Doppelmonarchie von Österreich-Ungarn schlagen sich auch in so mancher Künstler-Biographie nieder. So kam Karoly Ferenczy, einer der bekanntesten Maler Ungarns, in Wien als "Karel Freund" auf die Welt, Sohn eines österreichischen Eisenbahn-Baubeamten. Den Vater zog es beruflich nach Budapest, wo er seiner Verdienste wegen geadelt wurde und darob seinen Namen zu "Ferenczy" (Franz-Sohn) änderte.
Sohn Karel bzw. Karoly studierte zunächst Jura in Wien, ehe er sich auf Anraten seiner späteren Ehefrau der Malerei zuwandte. Karoly erlernte seine Kunst in Neapel, Paris und München, wo er auf seine Landsleute Simon Hollósy und Istvan Csok traf. In Paris geriet Ferenczy unter den Einfluss der Impressionisten und des Spätnaturalismus, die sein Werk entscheidend beeinflussten. Nach drei Jahren in der Künstlerkolonie von Szentendre bei Budapest ging Ferenczy zurück zu seinen Freunden nach München. Gemeinsam gründeten sie 1896 eine eigene Künstlerkolonie in Nagybanya - dem heutigen Baia Mare in Rumänien. Dort wirkte Ferenczy zehn Jahre als Lehrer, bis er 1906 zum Professor an der Ungarischen Akademie der Künste ernannt wurde. Im Jahr darauf war er Mitgründer der "Ungarischen Gesellschaft der Impressionalisten und Naturalisten", abgekürzt MIÉNK. Diese Gesellschaft existierte bis 1910 und stellte vor allem in Arad, Oradea und Klausenburg aus - also Städten des damals ungarischen Banat, die heute zu Rumänien gehören.
Ferenczys Werk beweist, dass Naturalismus und Impressionismus kein Widerspruch sein müssen. Dies gilt auch und vor allem für diverse biblische Szenen, die Ferenczy um die Jahrhundertwende malte: Die "Bergpredigt" (1896), die "Kreuzabnahme" (1903) oder "Joseph wird von seinen Brüdern in die Sklaverei verkauft" (1900) wirken so lebensecht, als wäre ein Fotoreporter dabei gewesen. Auf anderen Bildern wie dem "Vogellied" (1893) spielt Ferenczy mit dem Licht und Farben, dass der Betrachter kaum weiß, welcher der beiden Stilrichtungen das Gemälde zuzuordnen ist.
Ferenczy hatte die Malerin Olga von Fiala geheiratet, die ihren Beruf für ihre Rolle als Ehefrau und Mutter aufgab. Alle drei Kinder dieser Familie wurden ebenfalls bekannte Künstler: Valer Ferenczy wurde Maler wie sein Vater und machte die Kunst der Radierung populär. Benjamin (Beni) Ferenczy machte sich einen Namen als Bildhauer. Benjamins Zwillingsschwester Noémi brillierte als Bildwirkerin - sie erstellte Wandteppiche, sogenannte Gobelins. Karoly Ferenczy starb 1917 in Budapest. Die Niederlage der Doppelmonarchie, Ungarns Unabhängigkeit und der Verlust des Banat an Kriegsgegner Rumänien. all das hat Ferenczy nicht mehr erlebt. 1951 entstand in Szentendre das angesehene Karoly-Ferenczy-Museum, das dem Werk dieser überaus illustren Künstlerfamilie gewidmet ist.
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