Der im deutschsprachigen Raum unter der Bezeichnung Neu- oder Neogotik bekannte Kunst- und Architekturstil wird in Großbritannien als dem Land seiner Entstehung „Gothic Revival“ genannt. Charakteristisch ist die Nachahmung mittelalterlicher Formen bei der Gestaltung von Bauwerken ab den 1720er-Jahren. Zu den bekanntesten Bauten aus der Epoche auf den Britischen Inseln zählen das schlossartige Landhaus „Strawberry Hill“ des Begründers der „Gothic Novel“ Horace Walpole bei Twickenham im Südwesten Londons, der von Charles Barry entworfene und heutzutage weltberühmte Glockenturm „Big Ben“ am Palace of Westminster und die nach Entwürfen von Augustus Welby Northmore Pugin erbauten Kathedralen in Southwark, Nottingham, Newcastle upon Tyne, Ramsgate sowie Enniscorthy und Killarney in Irland. Gleichermaßen an der künstlerischen Entwicklung des Stils beteiligte englische und schottische Architekten waren darüber hinaus George Gilbert Scott als geistiger Vater der Exeter College Chapel und John Loughborough Pearson (Kathedralen von Bristol und Wakefield) sowie James Gillespie Graham (Kathedralen von Edinburgh und Glasgow) als wichtigster Vertreter des Regionalstils „Scottish Baronial“.
Weniger als Architekt der Neogotik bzw. des „Gothic Revival“, dafür aber als seinerzeit von Kollegen und Auftraggebern für seine kreativen Fähigkeiten hochgeschätzter Zeichner von zahlreichen neogotischen Kirchen und anderen historischen Gebäuden in England tat sich hingegen der britische Künstler und Gelegenheitsarchitekt John Buckler (1770-1851) hervor. Der im kleinen Dörfchen Calbourne unweit der Westküste der Isle of Wight vor der Südküste Großbritanniens Geborene begann schon im zarten Alter von nur 15 Jahren als Sekretär des Verwalters des renommierten Magdalen College in Oxford zu arbeiten und war sein ganzes Leben in der Verwaltung der Londoner Liegenschaften des College tätig. Dieser Brotberuf sicherte seine Existenz und gewährte ihm auch recht viel Freizeit, die er ab 1797 auch mit der Anfertigung von Skizzen und architektonischen Entwürfen sowie den damals noch neuartigen Tuschätzungen (Aquatinta) verbrachte. Schnell bemerkten seine Zeitgenossen die Begabung Bucklers und um 1800 erhielt er den Auftrag, zehn Bände mit Zeichnungen von Kirchen und anderen historischen Gebäuden in der Grafschaft Wiltshire zu füllen.
Dieser Auftrag war gewissermaßen der Auftakt für Bucklers Karriere als einer der besten und bis heute bekanntesten zeichnerischen Chronisten der Neogotik in Großbritannien, bis zu seinem Lebensende fertigte Buckler nach eigenen Angaben etwa 13.000 Zeichnungen von Gebäuden an. Viele der von ihm so detailliert skizzierten Gebäude waren zuvor noch nicht erfasst worden und viele sind seither abgerissen oder wesentlich verändert worden, sodass sein Werk eine wertvolle Informationsquelle zu dieser bedeutenden Epoche der britischen Architekturgeschichte darstellt. Zu den wichtigsten Werken aus seiner Hand und Feder gehören zum Beispiel eine Ätzung der Kathedrale von Lincoln, der Entwurf für Halkyn Castle in Flintshire (Wales) sowie die Pläne für die neugotische Fassade des Landhauses Blithfield Hall in der Grafschaft Staffordshire. John Buckler wurde 1810 zum Mitglied der „Society of Antiquaries of London“, viele seiner Arbeiten befinden sich heute im Wiltshire Museum in Devizes sowie in der Hauptbibliothek „Bodleian Library“ der Universität Oxford. Seine beiden Söhne John Chessell Buckler (1793-1894) und George Buckler (1811-1886) waren ebenfalls als erfolgreiche Architekten tätig.
Der im deutschsprachigen Raum unter der Bezeichnung Neu- oder Neogotik bekannte Kunst- und Architekturstil wird in Großbritannien als dem Land seiner Entstehung „Gothic Revival“ genannt. Charakteristisch ist die Nachahmung mittelalterlicher Formen bei der Gestaltung von Bauwerken ab den 1720er-Jahren. Zu den bekanntesten Bauten aus der Epoche auf den Britischen Inseln zählen das schlossartige Landhaus „Strawberry Hill“ des Begründers der „Gothic Novel“ Horace Walpole bei Twickenham im Südwesten Londons, der von Charles Barry entworfene und heutzutage weltberühmte Glockenturm „Big Ben“ am Palace of Westminster und die nach Entwürfen von Augustus Welby Northmore Pugin erbauten Kathedralen in Southwark, Nottingham, Newcastle upon Tyne, Ramsgate sowie Enniscorthy und Killarney in Irland. Gleichermaßen an der künstlerischen Entwicklung des Stils beteiligte englische und schottische Architekten waren darüber hinaus George Gilbert Scott als geistiger Vater der Exeter College Chapel und John Loughborough Pearson (Kathedralen von Bristol und Wakefield) sowie James Gillespie Graham (Kathedralen von Edinburgh und Glasgow) als wichtigster Vertreter des Regionalstils „Scottish Baronial“.
Weniger als Architekt der Neogotik bzw. des „Gothic Revival“, dafür aber als seinerzeit von Kollegen und Auftraggebern für seine kreativen Fähigkeiten hochgeschätzter Zeichner von zahlreichen neogotischen Kirchen und anderen historischen Gebäuden in England tat sich hingegen der britische Künstler und Gelegenheitsarchitekt John Buckler (1770-1851) hervor. Der im kleinen Dörfchen Calbourne unweit der Westküste der Isle of Wight vor der Südküste Großbritanniens Geborene begann schon im zarten Alter von nur 15 Jahren als Sekretär des Verwalters des renommierten Magdalen College in Oxford zu arbeiten und war sein ganzes Leben in der Verwaltung der Londoner Liegenschaften des College tätig. Dieser Brotberuf sicherte seine Existenz und gewährte ihm auch recht viel Freizeit, die er ab 1797 auch mit der Anfertigung von Skizzen und architektonischen Entwürfen sowie den damals noch neuartigen Tuschätzungen (Aquatinta) verbrachte. Schnell bemerkten seine Zeitgenossen die Begabung Bucklers und um 1800 erhielt er den Auftrag, zehn Bände mit Zeichnungen von Kirchen und anderen historischen Gebäuden in der Grafschaft Wiltshire zu füllen.
Dieser Auftrag war gewissermaßen der Auftakt für Bucklers Karriere als einer der besten und bis heute bekanntesten zeichnerischen Chronisten der Neogotik in Großbritannien, bis zu seinem Lebensende fertigte Buckler nach eigenen Angaben etwa 13.000 Zeichnungen von Gebäuden an. Viele der von ihm so detailliert skizzierten Gebäude waren zuvor noch nicht erfasst worden und viele sind seither abgerissen oder wesentlich verändert worden, sodass sein Werk eine wertvolle Informationsquelle zu dieser bedeutenden Epoche der britischen Architekturgeschichte darstellt. Zu den wichtigsten Werken aus seiner Hand und Feder gehören zum Beispiel eine Ätzung der Kathedrale von Lincoln, der Entwurf für Halkyn Castle in Flintshire (Wales) sowie die Pläne für die neugotische Fassade des Landhauses Blithfield Hall in der Grafschaft Staffordshire. John Buckler wurde 1810 zum Mitglied der „Society of Antiquaries of London“, viele seiner Arbeiten befinden sich heute im Wiltshire Museum in Devizes sowie in der Hauptbibliothek „Bodleian Library“ der Universität Oxford. Seine beiden Söhne John Chessell Buckler (1793-1894) und George Buckler (1811-1886) waren ebenfalls als erfolgreiche Architekten tätig.
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