Die Sehnsucht nach fernen, exotischen Gefilden scheint über die Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben. Während heutzutage Reiseeindrücke blitzschnell via Smartphone gepostet werden, hatten die Reisenden früherer Generationen „nur“ Auge, Hand, Feder und Papier. Entstanden sind in diesen Zeiten akribische und detaillierte Zeichnungen. Die Epoche der Romantik entfernt sich vom reinen wissenschaftlichen Abbilden. Im Gegenteil, die Künstler der Romantik zeigten die Realität und individualisierten das Gesehene durch ihre eigenen Anschauungen und Gefühle.
Johann Moritz Rugendas, ein Vertreter der romantischen Malerei, stammt aus einer Augsburger Künstlerfamilie. Er besuchte eine Kunstschule in Augsburg und setzte seine Ausbildung an der Münchner Akademie fort. Nach seiner Akademieausbildung begann er als Reisezeichner für Freiherrn v. Langsdorff zu arbeiten. Mit von Langsdorff bereiste er Brasilien, fertigte akribische Zeichnungen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Alltagsszenen und Landschaftsbilder bestechen durch eine detailtreue Wiedergabe. Lediglich die Realität abzubilden war Rugendas jedoch zu wenig. Er fühlte sich eingeschränkt und vermisste in seiner Tätigkeit die künstlerische Freiheit. Folgerichtig löste er sein Arbeitsverhältnis auf. Nach weiteren 3 Jahren in Brasilien kehrte er nach Europa zurück. In Paris erschien daraufhin eine Sammlung seiner Zeichnungen, lithografiert, unter dem Titel „Yoyage pittoresque, deutsch „Malerische Reise in Brasilien von Moritz Rugendas“. Die Blätter zeigten die Entwicklung des Künstlers auf. Die Szenen wirken realistisch, sind aber durch die typischen Stilmittel der Romantik überhöht und emotionaler geworden. Besonders deutlich wird das in den Landschaftsbildern, die Herrlichkeit der Natur bekommt eine besondere Dramatik, sei es durch eine mystische Aura oder Stilelemente wie Sturmlichter und Wolkentürme. Nicht zu übersehen ist das nunmehr stark ausgeprägte Ziel, Ästhetik zu schaffen, Realität wird durch Imagination übertüncht. Bei Rugendas z. B. deutlich erkennbar in den Kolonialszenen.
Die „Malerische Reise“ wurde ein Erfolg, und Rugendas setzte seine Reisetätigkeit nach kurzem Heimataufenthalt fort. Nach Studien in Italien reiste er von Bordeaux aus nach Haiti und Mexiko. Eine abenteuerliche Lebensphase, nicht zuletzt den beschränkten finanziellen Mitteln geschuldet. Rugendas nahm Entbehrungen in Kauf, setzte sich schweren Strapazen aus, er durchquerte die Kordilleren zu Pferde, stürzte vom Pferd, wurde vom Blitz gestreift, wurde gar unschuldig verhaftet, – nichts davon konnte ihn von weiteren Abenteuerreisen und Exkursionen abhalten. Die Wissenssuche nach Exotischem, der Anreiz, fremde Menschen und Regionen kennen zu lernen, überwog alle Unannehmlichkeiten. Bedenkt man zudem die während dieser Reisen angespannte finanzielle Situation, verdient dies umso mehr Respekt. Rugendas war ständig angehalten, die Mittel zur Weiterreise durch den Verkauf seiner Zeichnungen zu generieren. Nach Chile bereiste er Peru und Bolivien, kehrte nach Chile zurück und begab sich von dort auf die Rückreise nach Europa. Wie sich das für einen überzeugten Globetrotter gehörte, über Umwege. Nach Zwischenaufenthalten in Panama und Uruguay erreichte er zwei Jahre später Europa. Die umfangreiche Sammlung der Zeichnungen exotischer Länder, Trachten, Sittenbilder sicherte ihm in der Heimat eine jährliche Leibrente von 1200 Gulden. König Ludwig I. kaufte einige der Werke Rugendas für das königliche Kupferstichkabinett. Betrachtet man Rugendas Reiseimpressionen, erkennt man nicht nur die dargestellten Orte, Menschen, Tiere, Pflanzen. Vielmehr werden zeittypische Eindrücke nachspürbar. Keine schnellen Momentaufnahmen also, sondern Stimmungsbilder aus einer vergangenen Epoche.
Die Sehnsucht nach fernen, exotischen Gefilden scheint über die Jahrhunderte hinweg erhalten geblieben. Während heutzutage Reiseeindrücke blitzschnell via Smartphone gepostet werden, hatten die Reisenden früherer Generationen „nur“ Auge, Hand, Feder und Papier. Entstanden sind in diesen Zeiten akribische und detaillierte Zeichnungen. Die Epoche der Romantik entfernt sich vom reinen wissenschaftlichen Abbilden. Im Gegenteil, die Künstler der Romantik zeigten die Realität und individualisierten das Gesehene durch ihre eigenen Anschauungen und Gefühle.
Johann Moritz Rugendas, ein Vertreter der romantischen Malerei, stammt aus einer Augsburger Künstlerfamilie. Er besuchte eine Kunstschule in Augsburg und setzte seine Ausbildung an der Münchner Akademie fort. Nach seiner Akademieausbildung begann er als Reisezeichner für Freiherrn v. Langsdorff zu arbeiten. Mit von Langsdorff bereiste er Brasilien, fertigte akribische Zeichnungen von Menschen, Tieren und Pflanzen. Alltagsszenen und Landschaftsbilder bestechen durch eine detailtreue Wiedergabe. Lediglich die Realität abzubilden war Rugendas jedoch zu wenig. Er fühlte sich eingeschränkt und vermisste in seiner Tätigkeit die künstlerische Freiheit. Folgerichtig löste er sein Arbeitsverhältnis auf. Nach weiteren 3 Jahren in Brasilien kehrte er nach Europa zurück. In Paris erschien daraufhin eine Sammlung seiner Zeichnungen, lithografiert, unter dem Titel „Yoyage pittoresque, deutsch „Malerische Reise in Brasilien von Moritz Rugendas“. Die Blätter zeigten die Entwicklung des Künstlers auf. Die Szenen wirken realistisch, sind aber durch die typischen Stilmittel der Romantik überhöht und emotionaler geworden. Besonders deutlich wird das in den Landschaftsbildern, die Herrlichkeit der Natur bekommt eine besondere Dramatik, sei es durch eine mystische Aura oder Stilelemente wie Sturmlichter und Wolkentürme. Nicht zu übersehen ist das nunmehr stark ausgeprägte Ziel, Ästhetik zu schaffen, Realität wird durch Imagination übertüncht. Bei Rugendas z. B. deutlich erkennbar in den Kolonialszenen.
Die „Malerische Reise“ wurde ein Erfolg, und Rugendas setzte seine Reisetätigkeit nach kurzem Heimataufenthalt fort. Nach Studien in Italien reiste er von Bordeaux aus nach Haiti und Mexiko. Eine abenteuerliche Lebensphase, nicht zuletzt den beschränkten finanziellen Mitteln geschuldet. Rugendas nahm Entbehrungen in Kauf, setzte sich schweren Strapazen aus, er durchquerte die Kordilleren zu Pferde, stürzte vom Pferd, wurde vom Blitz gestreift, wurde gar unschuldig verhaftet, – nichts davon konnte ihn von weiteren Abenteuerreisen und Exkursionen abhalten. Die Wissenssuche nach Exotischem, der Anreiz, fremde Menschen und Regionen kennen zu lernen, überwog alle Unannehmlichkeiten. Bedenkt man zudem die während dieser Reisen angespannte finanzielle Situation, verdient dies umso mehr Respekt. Rugendas war ständig angehalten, die Mittel zur Weiterreise durch den Verkauf seiner Zeichnungen zu generieren. Nach Chile bereiste er Peru und Bolivien, kehrte nach Chile zurück und begab sich von dort auf die Rückreise nach Europa. Wie sich das für einen überzeugten Globetrotter gehörte, über Umwege. Nach Zwischenaufenthalten in Panama und Uruguay erreichte er zwei Jahre später Europa. Die umfangreiche Sammlung der Zeichnungen exotischer Länder, Trachten, Sittenbilder sicherte ihm in der Heimat eine jährliche Leibrente von 1200 Gulden. König Ludwig I. kaufte einige der Werke Rugendas für das königliche Kupferstichkabinett. Betrachtet man Rugendas Reiseimpressionen, erkennt man nicht nur die dargestellten Orte, Menschen, Tiere, Pflanzen. Vielmehr werden zeittypische Eindrücke nachspürbar. Keine schnellen Momentaufnahmen also, sondern Stimmungsbilder aus einer vergangenen Epoche.
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