Jean-Baptiste Perronneau gehörte zu den Top 3 der Pastell-Portraitisten seiner Zeit. Anfang des 18. Jahrhunderts war diese Art von Bildnissen „en vogue“. Jeder und jede, der oder die etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, ließ sich porträtieren – vom vermögenden Bürgertum bis zum Hochadel. Den Grundstein für seine spätere Karriere legte Jean-Baptist bereits als Jugendlicher: Er ging als Graveur und Kupferstecher bei Laurent Cars in die Lehre. Schon bald ersetzte er das Gravurwerkzeug jedoch durch Pinsel, Ölfarben und vor allem: Pastellkreiden. Mit diesen brachte er es innerhalb weniger Jahre zu großer Kunstfertigkeit. Möglicherweise nahm er Unterricht bei Charles-Joseph Natoire oder dem Portraitmaler François-Hubert Drouais. Jedenfalls feierte er 1746 sein Salon-Debüt mit einem Pastellportraits. Es wurde begeistert aufgenommen und brachte ihm viele Aufträge ein, vor allem aus dem bürgerlichen Millieu. So zählten etwa die Architekten Jean-Michel Chevotet und Robert Soyer zu seinen Auftraggebern oder der Sammler Thomas-Aignan Desfriches. Auch sein ehemaliger Lehrmeister Laurent Cars ließ sich von Jean-Baptiste Perronneau malen und Kollegen wie der Zeichner und Kupferstecher Gabriel Huquier kamen ebenfalls zu ihm. Zu Jean-Baptiste Perronneaus größten Konkurrenten gehörte der etablierte und etwas ältere Maler Maurice Quentin de La Tour. Zum Höhepunkt des künstlerischen Duells kam es schließlich 1750 im Pariser Salon. Perronneau stellte dort ein Pastellportraits seines Widersachers aus. Bestürzt musste er jedoch feststellen, dass der Schuss nach hinten losgegangen war. Denn de La Tour zeigte bei der Ausstellung ein Selbstportrait, und so konnte jeder Betrachter die beiden Bildnisse direkt miteinander vergleichen. Den Vergleich gewann de La Tour. Er demonstrierte seine Überlegenheit in der Technik eindrucksvoll.
So sehr Jean-Baptiste Perronneau also auch immer versuchte, aus dem Schatten des Konkurrenten zu treten, in der französischen Hauptstadt konnte es ihm nicht gelingen. Seine Kundschaft suchte er sich stattdessen in der Provinz und im Ausland. Seine Portraits verraten uns heute, dass er zahlreiche Klienten in ganz Europa hatte. Von Turin bis Rom, von Hamburg bis Moskau und von Amsterdam bis Warschau war er als Portraitmaler tätig. Seine Frau, eine Tochter des Miniaturmalers Louis Aubert, begleitete ihn oft auf seinen Reisen. Jedenfalls bis zu einem Trip nach London im Jahre 1761. Während dieses Englandaufenthalts musste Jean-Baptist Perronneau nämlich gleich zweimal vor Gericht erscheinen, um in einem berühmt gewordenen Strafprozess für seinen Freund, den Schweizer Maler Théodore Gardelle, auszusagen und für dessen guten Charakter zu bürgen. Genutzt hat es allerdings nichts. Gardelle wurde 1760 des Mordes an seiner Vermieterin Anne King schuldig gesprochen und in Haymarket hingerichtet.
Heute sind Jean-Baptiste Perronneaus Werke in vielen verschiedenen Museen und privaten Sammlungen in Europa, aber auch in Amerika vertreten. Zwei der wichtigsten Kollektionen sind im Pariser Louvre und im Musée des Beaux-Arts in Orléans zu finden. Dass sich dort auch Werke von Maurice Quentin de La Tour befinden, hätte Jean-Baptiste Perronneau zwar nicht gefreut, aber für die Betrachter ist der Vergleich der Kontrahenten nach wie vor spannend.
Jean-Baptiste Perronneau gehörte zu den Top 3 der Pastell-Portraitisten seiner Zeit. Anfang des 18. Jahrhunderts war diese Art von Bildnissen „en vogue“. Jeder und jede, der oder die etwas auf sich hielt und es sich leisten konnte, ließ sich porträtieren – vom vermögenden Bürgertum bis zum Hochadel. Den Grundstein für seine spätere Karriere legte Jean-Baptist bereits als Jugendlicher: Er ging als Graveur und Kupferstecher bei Laurent Cars in die Lehre. Schon bald ersetzte er das Gravurwerkzeug jedoch durch Pinsel, Ölfarben und vor allem: Pastellkreiden. Mit diesen brachte er es innerhalb weniger Jahre zu großer Kunstfertigkeit. Möglicherweise nahm er Unterricht bei Charles-Joseph Natoire oder dem Portraitmaler François-Hubert Drouais. Jedenfalls feierte er 1746 sein Salon-Debüt mit einem Pastellportraits. Es wurde begeistert aufgenommen und brachte ihm viele Aufträge ein, vor allem aus dem bürgerlichen Millieu. So zählten etwa die Architekten Jean-Michel Chevotet und Robert Soyer zu seinen Auftraggebern oder der Sammler Thomas-Aignan Desfriches. Auch sein ehemaliger Lehrmeister Laurent Cars ließ sich von Jean-Baptiste Perronneau malen und Kollegen wie der Zeichner und Kupferstecher Gabriel Huquier kamen ebenfalls zu ihm. Zu Jean-Baptiste Perronneaus größten Konkurrenten gehörte der etablierte und etwas ältere Maler Maurice Quentin de La Tour. Zum Höhepunkt des künstlerischen Duells kam es schließlich 1750 im Pariser Salon. Perronneau stellte dort ein Pastellportraits seines Widersachers aus. Bestürzt musste er jedoch feststellen, dass der Schuss nach hinten losgegangen war. Denn de La Tour zeigte bei der Ausstellung ein Selbstportrait, und so konnte jeder Betrachter die beiden Bildnisse direkt miteinander vergleichen. Den Vergleich gewann de La Tour. Er demonstrierte seine Überlegenheit in der Technik eindrucksvoll.
So sehr Jean-Baptiste Perronneau also auch immer versuchte, aus dem Schatten des Konkurrenten zu treten, in der französischen Hauptstadt konnte es ihm nicht gelingen. Seine Kundschaft suchte er sich stattdessen in der Provinz und im Ausland. Seine Portraits verraten uns heute, dass er zahlreiche Klienten in ganz Europa hatte. Von Turin bis Rom, von Hamburg bis Moskau und von Amsterdam bis Warschau war er als Portraitmaler tätig. Seine Frau, eine Tochter des Miniaturmalers Louis Aubert, begleitete ihn oft auf seinen Reisen. Jedenfalls bis zu einem Trip nach London im Jahre 1761. Während dieses Englandaufenthalts musste Jean-Baptist Perronneau nämlich gleich zweimal vor Gericht erscheinen, um in einem berühmt gewordenen Strafprozess für seinen Freund, den Schweizer Maler Théodore Gardelle, auszusagen und für dessen guten Charakter zu bürgen. Genutzt hat es allerdings nichts. Gardelle wurde 1760 des Mordes an seiner Vermieterin Anne King schuldig gesprochen und in Haymarket hingerichtet.
Heute sind Jean-Baptiste Perronneaus Werke in vielen verschiedenen Museen und privaten Sammlungen in Europa, aber auch in Amerika vertreten. Zwei der wichtigsten Kollektionen sind im Pariser Louvre und im Musée des Beaux-Arts in Orléans zu finden. Dass sich dort auch Werke von Maurice Quentin de La Tour befinden, hätte Jean-Baptiste Perronneau zwar nicht gefreut, aber für die Betrachter ist der Vergleich der Kontrahenten nach wie vor spannend.
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