Die bildende Kunst stand lange im Dienst einer Apologie der Macht. An den Arbeiten des französischen Malers Jean-Baptiste Martin wird dieser Aspekt der Kunstentstehung markant verdeutlicht. Martin ist Repräsentant einer absolutistischen Hofkunst. Unter Ludwig XIV. diente der Maler der Verherrlichung der militärischen Leistungen des Sonnenkönigs. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) um die Vorherrschaft in Europa, begleitete Martin den Sonnenkönig und den Dauphin zweimal auf Feldzügen. Dabei entstanden Schlachtengemälde, die die Belagerung und die Eroberung deutscher und belgischer Städte zeigen, sowie Ansichten von Residenzen des französischen Königs und Martin den Spitznamen „Martin des Batailles“ eintrugen. Zurück von den Kriegsereignissen, wirkte Martin an der künstlerischen Ausgestaltung eines der Prestigeobjekte des absolutistischen Herrschers mit, dem Hotel des Invalides. Ludwig XIV. setzte mit dem Gebäudekomplex ein Zeichen für seinen Umgang mit verdienten Soldaten. Das Hotel sollte als Refugium für kriegsversehrte französische Soldaten dienen und die Verantwortung des Herrschers für seine Untertanen demonstrieren. Die absolutistische Architektur repräsentiert den Herrschaftsanspruch, deshalb wurden auch derartige Funktionsbauten in einem imperialen Stil verwirklicht. Martin gestaltete die Wandfresken in den vier Speisesälen, die Darstellungen von den eroberten Festungen enthielten und die verwundeten Soldaten mit Stolz für ihre Taten erfüllen sollten.
Die Karriere Martins zeigt die Strukturen und Funktionsweisen des absolutistischen Hoflebens. Als Sohn eines Bauunternehmers der für die Bétiments du Roi tätig war, gehörte er zum erweiterten Hofstaat. Die Bétiments waren verantwortlich für die Bautätigkeiten in den königlichen Residenzen um Paris. Martin startete seine künstlerische Karriere als Lehrling des erfolgreichen Hofmalers Laurent de la Hyre, der für den König und den Kardinal Richelieu arbeitete. Durch Beziehungen seines Vaters trat Martin in die Dienste von Sébastien Le Prestre Vauban, einem General Ludwig XIV., der vor allem für seine Leistungen auf dem Gebiet des Festungsbaus berühmt wurde. Als dessen Protegé, gelangt Martin schließlich in die Dienste des flämischen Malers Adam Frans van der Meulen, der als Portrait- und Schlachtenmaler maßgeblich am öffentlichen Bild des Sonnenkönigs mitwirkte. Danach begleitet Martin den Posten eines Direktors der Gobelin-Manufakturen, wobei er zahlreiche Entwürfe für die Wandteppiche lieferte. Seinen Karrierehöhepunkt erlebte Martin als offizieller Maler des Königs bei dessen Militäraktionen gegen französische Protestanten im Jahr 1699.
Die künstlerische Leistung Martins bestand nicht in der Entwicklung eines persönlichen Stils oder der Erweiterung künstlerischer Ausdrucksformen, sondern in der Erfüllung von absolutistischen Kunsterwartungen. Sein Lehrer, van der Meulen, hatte das Genre der absolutistischen Herrscherdarstellung und Schlachtenmythen zur Perfektion entwickelt. Martin hatte keinen Grund dieses Genre und die Technik seines Lehrers in irgendeiner Form zu verändern. Seine Werke, sind von den van der Meulens kaum zu unterscheiden. Seine Leistung lag im Kopieren und Perfektionieren der vorgegebenen Techniken.
Die bildende Kunst stand lange im Dienst einer Apologie der Macht. An den Arbeiten des französischen Malers Jean-Baptiste Martin wird dieser Aspekt der Kunstentstehung markant verdeutlicht. Martin ist Repräsentant einer absolutistischen Hofkunst. Unter Ludwig XIV. diente der Maler der Verherrlichung der militärischen Leistungen des Sonnenkönigs. Im Pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) um die Vorherrschaft in Europa, begleitete Martin den Sonnenkönig und den Dauphin zweimal auf Feldzügen. Dabei entstanden Schlachtengemälde, die die Belagerung und die Eroberung deutscher und belgischer Städte zeigen, sowie Ansichten von Residenzen des französischen Königs und Martin den Spitznamen „Martin des Batailles“ eintrugen. Zurück von den Kriegsereignissen, wirkte Martin an der künstlerischen Ausgestaltung eines der Prestigeobjekte des absolutistischen Herrschers mit, dem Hotel des Invalides. Ludwig XIV. setzte mit dem Gebäudekomplex ein Zeichen für seinen Umgang mit verdienten Soldaten. Das Hotel sollte als Refugium für kriegsversehrte französische Soldaten dienen und die Verantwortung des Herrschers für seine Untertanen demonstrieren. Die absolutistische Architektur repräsentiert den Herrschaftsanspruch, deshalb wurden auch derartige Funktionsbauten in einem imperialen Stil verwirklicht. Martin gestaltete die Wandfresken in den vier Speisesälen, die Darstellungen von den eroberten Festungen enthielten und die verwundeten Soldaten mit Stolz für ihre Taten erfüllen sollten.
Die Karriere Martins zeigt die Strukturen und Funktionsweisen des absolutistischen Hoflebens. Als Sohn eines Bauunternehmers der für die Bétiments du Roi tätig war, gehörte er zum erweiterten Hofstaat. Die Bétiments waren verantwortlich für die Bautätigkeiten in den königlichen Residenzen um Paris. Martin startete seine künstlerische Karriere als Lehrling des erfolgreichen Hofmalers Laurent de la Hyre, der für den König und den Kardinal Richelieu arbeitete. Durch Beziehungen seines Vaters trat Martin in die Dienste von Sébastien Le Prestre Vauban, einem General Ludwig XIV., der vor allem für seine Leistungen auf dem Gebiet des Festungsbaus berühmt wurde. Als dessen Protegé, gelangt Martin schließlich in die Dienste des flämischen Malers Adam Frans van der Meulen, der als Portrait- und Schlachtenmaler maßgeblich am öffentlichen Bild des Sonnenkönigs mitwirkte. Danach begleitet Martin den Posten eines Direktors der Gobelin-Manufakturen, wobei er zahlreiche Entwürfe für die Wandteppiche lieferte. Seinen Karrierehöhepunkt erlebte Martin als offizieller Maler des Königs bei dessen Militäraktionen gegen französische Protestanten im Jahr 1699.
Die künstlerische Leistung Martins bestand nicht in der Entwicklung eines persönlichen Stils oder der Erweiterung künstlerischer Ausdrucksformen, sondern in der Erfüllung von absolutistischen Kunsterwartungen. Sein Lehrer, van der Meulen, hatte das Genre der absolutistischen Herrscherdarstellung und Schlachtenmythen zur Perfektion entwickelt. Martin hatte keinen Grund dieses Genre und die Technik seines Lehrers in irgendeiner Form zu verändern. Seine Werke, sind von den van der Meulens kaum zu unterscheiden. Seine Leistung lag im Kopieren und Perfektionieren der vorgegebenen Techniken.
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