Schon in seiner Jugend war Jacques Callot ein unruhiger Geist. Seine Heimatstadt Nancy war eine noch unbedeutende Provinzstadt, die ihre große Blütezeit noch vor sich hatte. Zweimal verließ er das elterliche Heim, um irgendwo in der Fremde seinen Traum, ein Künstler zu werden, verwirklichen zu können. Reumütig kehrte er jedes Mal nach Hause zurück und begann eine Ausbildung zum Goldschmied. Kaum war diese beendet, zog es ihn in das ferne Rom. Er bekam eine Anstellung bei Philippe Thomassin, einem der renommiertesten Kupferstecher seiner Zeit, wie Jacques Callot ein Zugereister aus dem Osten Frankreichs. Er lernte schnell und viel, aber Rom war im 17. Jahrhundert nicht der Nabel der künstlerischen Welt und er suchte eine neue Herausforderung in Florenz. Dort verfeinerte er in den Werkstätten und Ateliers der lokalen Meister Giulio Parigi und Antonio Tempestas seine Radiertechnik.
Kein Geringerer als der legendäre Cosimo II. de’ Medici förderte das junge Talent aus Nancy. Jacques Callot erhielt eine Fülle von Aufträgen aus dem berühmten Fürstenhaus und verdiente für die damalige Zeit sehr, sehr viel Geld. Er durfte völlig frei arbeiten und suchte sich seine Motive selbst. Sein besonderes Interesse galt den kleinen Leuten. Er schuf Szenen aus dem Alltagsleben der Bauern aus der Umgebung und der Beamten am Hof der Medicis. Zahlreiche Arbeiten widmete er den Schauspielern und Sängern der Commedia dell’arte. Nach dem Tod Cosimos zog es Jacques Callot zurück in seine Heimatstadt Nancy. Der Umzug vom warmen Italien in den sonnenarmen Norden scheint den Künstler zunächst sehr belastet zu haben. In der ersten Zeit nach seiner Ankunft schuf er nichts Neues, sondern fertigte lediglich Neuauflagen von seinen alten Motiven. Es sollte zwei lange Jahre dauern, bis er am Hof des lothringische Herzogs Heinrich des II. endlich Beachtung fand. Er dokumentierte in detailreichen Radierungen die Feste am Hof, schuf lebensechte Portraits von Adeligen, zauberhafte Landschaftsbilder und Milieustudien. Sein Talent sprach sich herum und sowohl das französische als auch das spanische Königshaus zählten in den folgenden Jahren zu seinem Auftragsgebern. In jener Zeit entstanden auch seine wahrscheinlich bekanntesten und berühmtesten Radierungen, die als Les misères de la guerre ( auf deutsch: Die Gräuel des Krieges) einen festen Platz in der europäischen Kunstgeschichte einnehmen sollten.
Über das persönliche Leben des Künstlers Jacques Callot ist so gut wie nichts bekannt. Ob er Affären hatte, verheiratet war und Kinder hatte, bleibt im Dunkeln. Vielleicht war er das, was man heute einen „Nerd“ nennen würde. Ein Perfektionist, der neue Radierwerkzeuge erfand, erfolgreich neue Drucktechniken suchte und ganz in seiner Berufung aufging. Der berühmte Rembrandt van Rijn sammelte viele Drucke von Jacques Callot. Der niederländische Maler gilt selbst als ein Meister der Druckgrafik und bewunderte die ausgefeilte Arbeit seines Zeitgenossen. Insbesondere die meisterhafte Darstellung von Perspektiven und die ausgeprägte Licht-Dunkel-Darstellungen faszinieren bis heute alle Fachleute. Jacques Callot starb im Alter von nur 43 Jahren. Rund 180 Jahre später setzte der Dichter Ernst Theodor Amadeus (E-T.A.) Hoffmann dem von ihm bewunderten Künstler mit seinem Werk „Fantasiestücken“ ein literarisches Denkmal.
Schon in seiner Jugend war Jacques Callot ein unruhiger Geist. Seine Heimatstadt Nancy war eine noch unbedeutende Provinzstadt, die ihre große Blütezeit noch vor sich hatte. Zweimal verließ er das elterliche Heim, um irgendwo in der Fremde seinen Traum, ein Künstler zu werden, verwirklichen zu können. Reumütig kehrte er jedes Mal nach Hause zurück und begann eine Ausbildung zum Goldschmied. Kaum war diese beendet, zog es ihn in das ferne Rom. Er bekam eine Anstellung bei Philippe Thomassin, einem der renommiertesten Kupferstecher seiner Zeit, wie Jacques Callot ein Zugereister aus dem Osten Frankreichs. Er lernte schnell und viel, aber Rom war im 17. Jahrhundert nicht der Nabel der künstlerischen Welt und er suchte eine neue Herausforderung in Florenz. Dort verfeinerte er in den Werkstätten und Ateliers der lokalen Meister Giulio Parigi und Antonio Tempestas seine Radiertechnik.
Kein Geringerer als der legendäre Cosimo II. de’ Medici förderte das junge Talent aus Nancy. Jacques Callot erhielt eine Fülle von Aufträgen aus dem berühmten Fürstenhaus und verdiente für die damalige Zeit sehr, sehr viel Geld. Er durfte völlig frei arbeiten und suchte sich seine Motive selbst. Sein besonderes Interesse galt den kleinen Leuten. Er schuf Szenen aus dem Alltagsleben der Bauern aus der Umgebung und der Beamten am Hof der Medicis. Zahlreiche Arbeiten widmete er den Schauspielern und Sängern der Commedia dell’arte. Nach dem Tod Cosimos zog es Jacques Callot zurück in seine Heimatstadt Nancy. Der Umzug vom warmen Italien in den sonnenarmen Norden scheint den Künstler zunächst sehr belastet zu haben. In der ersten Zeit nach seiner Ankunft schuf er nichts Neues, sondern fertigte lediglich Neuauflagen von seinen alten Motiven. Es sollte zwei lange Jahre dauern, bis er am Hof des lothringische Herzogs Heinrich des II. endlich Beachtung fand. Er dokumentierte in detailreichen Radierungen die Feste am Hof, schuf lebensechte Portraits von Adeligen, zauberhafte Landschaftsbilder und Milieustudien. Sein Talent sprach sich herum und sowohl das französische als auch das spanische Königshaus zählten in den folgenden Jahren zu seinem Auftragsgebern. In jener Zeit entstanden auch seine wahrscheinlich bekanntesten und berühmtesten Radierungen, die als Les misères de la guerre ( auf deutsch: Die Gräuel des Krieges) einen festen Platz in der europäischen Kunstgeschichte einnehmen sollten.
Über das persönliche Leben des Künstlers Jacques Callot ist so gut wie nichts bekannt. Ob er Affären hatte, verheiratet war und Kinder hatte, bleibt im Dunkeln. Vielleicht war er das, was man heute einen „Nerd“ nennen würde. Ein Perfektionist, der neue Radierwerkzeuge erfand, erfolgreich neue Drucktechniken suchte und ganz in seiner Berufung aufging. Der berühmte Rembrandt van Rijn sammelte viele Drucke von Jacques Callot. Der niederländische Maler gilt selbst als ein Meister der Druckgrafik und bewunderte die ausgefeilte Arbeit seines Zeitgenossen. Insbesondere die meisterhafte Darstellung von Perspektiven und die ausgeprägte Licht-Dunkel-Darstellungen faszinieren bis heute alle Fachleute. Jacques Callot starb im Alter von nur 43 Jahren. Rund 180 Jahre später setzte der Dichter Ernst Theodor Amadeus (E-T.A.) Hoffmann dem von ihm bewunderten Künstler mit seinem Werk „Fantasiestücken“ ein literarisches Denkmal.
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