Über den Piemonteser Maler Gaudenzio Ferrari weiß man nur wenig. Er wirkte vor allem in seiner Heimatregion, viele Malereien von ihm findet man in Varallo Sesia, zum Beispiel in der Franziskanerkirche Santa Maria delle Grazie, wo er ein umfangreiches Fresko zum Leben Christi ausführte, die „Gaudenzio-Ferrari-Wand“. Dies ist sicherlich eines seiner Hauptwerke, eine überbordende Fülle von Figuren und Szenen in einer betörenden Farbigkeit laden zur eingehenden Betrachtung ein. Die zentrale Kreuzigungsszene nimmt einen geradezu gefangen, der Moment des Todes wird von den Jüngern und Anhängern Jesu und seiner Mutter mit großem Entsetzen aufgenommen, was bis heute emotional zutiefst zu spüren ist. Die Kirchenbesucher der Renaissance konnten ja zumeist nicht lesen, in diesen Bildern konnten sie aber das Wirken, die Passion und auch die Auferstehung Christi auf intensive Weise nacherleben und sich ins Gebet versenken. Unzweifelhaft gehört das laut Inschrift 1513 vollendete Fresko zu den großen Meisterwerken der Renaissance in Piemont und in der Lombardei. Bis heute ist es ein fein erhaltenes Kleinod geblieben.
Das Schaffen Gaudenzio Ferraris folgte zunächst den Einflüssen der älteren Mailänder Schule. Bei einem ihrer Vertreter, Giovanni Scotto, arbeitete er zunächst in der Werkstatt. Später sind Einflüsse von Leonardo da Vinci spürbar, vor allem, seit sich Ferrari längere Zeit in Mailand aufhielt, wo er 1546 im Alter von etwa 75 Jahren auch starb. Möglicherweise war er sogar direkter Schüler von Leonardo, auch wenn die Quellen nicht eindeutig zu sein scheinen. Um 1524 wirkte er wieder für längere Zeit in Varallo, dieses Mal auf dem Sacro Monte, dem Heiligen Berg, wo er in den Kapellen nicht nur Fresken ausmalte, sondern auch Reliefs mit lebensgroßen Terrakotta-Figuren gestaltete. Auch aufgrund der Meisterwerke von Gaudenzio Ferrari ist der Sacro Monte von Varallo heute UNESCO-Weltkulturerbe. Auf dem Heiligen Berg sollten die gläubigen Betrachter zur Kontemplation und zum Gebet angeregt werden, bis heute entfalten die Kunstwerke des Meisters ihre Wirkung. In verschiedenen Altarbildern wird außerdem Heiligen gedacht. So wird die Heilige Katharina auf eindringliche Weise wiedergegeben. Die Schergen können ihr letztlich nichts anhaben, denn ihr verklärter Blick weist zu Gott, ihr Märtyrium war nicht umsonst.
Schließlich schuf der äußerst produktive Künstler in der Kuppelkirche von Saronno ein vielfiguriges Engelskonzert. Hier wimmelt es geradezu von diesen himmlischen Gestalten, sie spielen Flöten, Saiteninstrumente, Dudelsack und singen gemeinsam Choräle. Eine wahrhaft überirdische Atmosphäre entsteht so bei realem Chorgesang in der Kirche. In den lieblichen Gesichtern scheint der große Meister Leonardo auf, der sicherlich eines der großen Vorbilder des Piemonteser Künstlers gewesen ist. Dieser schuf ein Abendmahl für das Refektorium von San Paolo in Vercelli. Kein Wunder, dass es an Leonardo erinnert: In Mailand hatte Ferrari das Letzte Abendmahl von Leonardos Hand vor Augen und auch in der Landschaftsdarstellung sind die Einflüsse des großen Genies zu spüren.
Über den Piemonteser Maler Gaudenzio Ferrari weiß man nur wenig. Er wirkte vor allem in seiner Heimatregion, viele Malereien von ihm findet man in Varallo Sesia, zum Beispiel in der Franziskanerkirche Santa Maria delle Grazie, wo er ein umfangreiches Fresko zum Leben Christi ausführte, die „Gaudenzio-Ferrari-Wand“. Dies ist sicherlich eines seiner Hauptwerke, eine überbordende Fülle von Figuren und Szenen in einer betörenden Farbigkeit laden zur eingehenden Betrachtung ein. Die zentrale Kreuzigungsszene nimmt einen geradezu gefangen, der Moment des Todes wird von den Jüngern und Anhängern Jesu und seiner Mutter mit großem Entsetzen aufgenommen, was bis heute emotional zutiefst zu spüren ist. Die Kirchenbesucher der Renaissance konnten ja zumeist nicht lesen, in diesen Bildern konnten sie aber das Wirken, die Passion und auch die Auferstehung Christi auf intensive Weise nacherleben und sich ins Gebet versenken. Unzweifelhaft gehört das laut Inschrift 1513 vollendete Fresko zu den großen Meisterwerken der Renaissance in Piemont und in der Lombardei. Bis heute ist es ein fein erhaltenes Kleinod geblieben.
Das Schaffen Gaudenzio Ferraris folgte zunächst den Einflüssen der älteren Mailänder Schule. Bei einem ihrer Vertreter, Giovanni Scotto, arbeitete er zunächst in der Werkstatt. Später sind Einflüsse von Leonardo da Vinci spürbar, vor allem, seit sich Ferrari längere Zeit in Mailand aufhielt, wo er 1546 im Alter von etwa 75 Jahren auch starb. Möglicherweise war er sogar direkter Schüler von Leonardo, auch wenn die Quellen nicht eindeutig zu sein scheinen. Um 1524 wirkte er wieder für längere Zeit in Varallo, dieses Mal auf dem Sacro Monte, dem Heiligen Berg, wo er in den Kapellen nicht nur Fresken ausmalte, sondern auch Reliefs mit lebensgroßen Terrakotta-Figuren gestaltete. Auch aufgrund der Meisterwerke von Gaudenzio Ferrari ist der Sacro Monte von Varallo heute UNESCO-Weltkulturerbe. Auf dem Heiligen Berg sollten die gläubigen Betrachter zur Kontemplation und zum Gebet angeregt werden, bis heute entfalten die Kunstwerke des Meisters ihre Wirkung. In verschiedenen Altarbildern wird außerdem Heiligen gedacht. So wird die Heilige Katharina auf eindringliche Weise wiedergegeben. Die Schergen können ihr letztlich nichts anhaben, denn ihr verklärter Blick weist zu Gott, ihr Märtyrium war nicht umsonst.
Schließlich schuf der äußerst produktive Künstler in der Kuppelkirche von Saronno ein vielfiguriges Engelskonzert. Hier wimmelt es geradezu von diesen himmlischen Gestalten, sie spielen Flöten, Saiteninstrumente, Dudelsack und singen gemeinsam Choräle. Eine wahrhaft überirdische Atmosphäre entsteht so bei realem Chorgesang in der Kirche. In den lieblichen Gesichtern scheint der große Meister Leonardo auf, der sicherlich eines der großen Vorbilder des Piemonteser Künstlers gewesen ist. Dieser schuf ein Abendmahl für das Refektorium von San Paolo in Vercelli. Kein Wunder, dass es an Leonardo erinnert: In Mailand hatte Ferrari das Letzte Abendmahl von Leonardos Hand vor Augen und auch in der Landschaftsdarstellung sind die Einflüsse des großen Genies zu spüren.
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