Die Laufbahn des Frederick Edward Hulme beweist vortrefflich, dass Kunst und exakte Wissenschaft keine strikt voneinander getrennten Disziplinen sein müssen. Tatsächlich hat kaum eine Kunst mehr für die Wissenschaft geleistet als das Zeichnen, und ohne den Zeichner Frederick Edward Hulme wäre der Wissenschaftler Hulme undenkbar.
Von Haus aus war Hulme (geboren 1841 in Hanley, Grafschaft Staffordshire), Sohn eines Landschaftsmalers und Enkel einer Porzellanmalerin (Staffordshire mit der Hauptstadt Stoke-on-Trent ist bis heute eine Hochburg der Geschirr-Produktion), zum Malen und Zeichnen geboren und erhielt seine Ausbildung am heutigen "Royal College of Art" in Kensington (London). Mit 29 Jahren erhielt er anno 1870 eine Professur als Zeichenlehrer am Marlborough College in Wiltshire, das 1843 zur Ausbildung anglikanischer Geistlicher gegründet war. Doch Hulme war durchaus kein frömmelnder Schöngeist. Wie der Böhmische Augustinerpater Gregor Johann Mendel widmete Hulme sein Leben der Botanik. In Marlborough entstand sein Hauptwerk, "Familiar Wild Flowers" (Dt.: Bekannte Wildblumen) umfasste, neben einer genauen Beschreibung jeder Pflanze samt Blüte, auch ihren Lebensraum und die mögliche medizinische Anwendung. Das Herzstück des neunbändigen Werkes aber war eine detaillierte, form- und farbgetreue bunte Zeichnung einer jeden aufgeführten Pflanze. Heißt es in einem populären irischen Lied, es gäbe "forty shades of Green" (vierzig Grüntöne) auf der Insel - in Hulmes Zeichnungen kann man sie problemlos finden.
Hulme wurde durch seine botanische Arbeit bekannt - professionell betrieben hat er die Botanik jedoch nie, sondern immer nur als Liebhaberei, wiewohl er 1869 sogar zum Vorsitzenden der "Royal Linnean Society of London" gewählt wurde, einer nach Carl von Linné benannten Gesellschaft zur Förderung der Naturgeschichte. Gerade dieser Zweig der Wissenschaft wurde in jenen Jahren durch die Veröffentlichungen eines Charles Darwin gründlich durchgeschüttelt. Die Lenné-Gesellschaft existiert bis heute. Von Beruf blieb Hulme stets Zeichner. Im Jahre 1885 wurde er als erster Zeichenlehrer ans "Kings College" der Londoner Universität berufen, und blieb dort bis zu seinem Tod. Quasi nebenher verfasste Hulme auch noch gelehrte Abhandlungen über Wappenkunde (die Heraldik ist quasi die Parade-Disziplin des Zechnens und in Großbritannien hoch angesehen) sowie mit Kryptographie - also mit dem Ver- und Entschlüsseln von Codes und Geheimschriften.
Hulme sollte weder erfahren, wie seine Kryptographie-Epigonen den Zweiten Weltkrieg für England gewannen, indem sie die deutschen Codes knackten, noch den Ruhm seine "bekannten Wildblumen" auskosten dürfen: Als er 1909 mit nur 58 Jahren starb, war der neunte und letzte Band gerade in Ausfertigung - alle neun Bände wurden erst gemeinsam, also nach Frederick Edward Hulmes Tod, veröffentlicht.
Die Laufbahn des Frederick Edward Hulme beweist vortrefflich, dass Kunst und exakte Wissenschaft keine strikt voneinander getrennten Disziplinen sein müssen. Tatsächlich hat kaum eine Kunst mehr für die Wissenschaft geleistet als das Zeichnen, und ohne den Zeichner Frederick Edward Hulme wäre der Wissenschaftler Hulme undenkbar.
Von Haus aus war Hulme (geboren 1841 in Hanley, Grafschaft Staffordshire), Sohn eines Landschaftsmalers und Enkel einer Porzellanmalerin (Staffordshire mit der Hauptstadt Stoke-on-Trent ist bis heute eine Hochburg der Geschirr-Produktion), zum Malen und Zeichnen geboren und erhielt seine Ausbildung am heutigen "Royal College of Art" in Kensington (London). Mit 29 Jahren erhielt er anno 1870 eine Professur als Zeichenlehrer am Marlborough College in Wiltshire, das 1843 zur Ausbildung anglikanischer Geistlicher gegründet war. Doch Hulme war durchaus kein frömmelnder Schöngeist. Wie der Böhmische Augustinerpater Gregor Johann Mendel widmete Hulme sein Leben der Botanik. In Marlborough entstand sein Hauptwerk, "Familiar Wild Flowers" (Dt.: Bekannte Wildblumen) umfasste, neben einer genauen Beschreibung jeder Pflanze samt Blüte, auch ihren Lebensraum und die mögliche medizinische Anwendung. Das Herzstück des neunbändigen Werkes aber war eine detaillierte, form- und farbgetreue bunte Zeichnung einer jeden aufgeführten Pflanze. Heißt es in einem populären irischen Lied, es gäbe "forty shades of Green" (vierzig Grüntöne) auf der Insel - in Hulmes Zeichnungen kann man sie problemlos finden.
Hulme wurde durch seine botanische Arbeit bekannt - professionell betrieben hat er die Botanik jedoch nie, sondern immer nur als Liebhaberei, wiewohl er 1869 sogar zum Vorsitzenden der "Royal Linnean Society of London" gewählt wurde, einer nach Carl von Linné benannten Gesellschaft zur Förderung der Naturgeschichte. Gerade dieser Zweig der Wissenschaft wurde in jenen Jahren durch die Veröffentlichungen eines Charles Darwin gründlich durchgeschüttelt. Die Lenné-Gesellschaft existiert bis heute. Von Beruf blieb Hulme stets Zeichner. Im Jahre 1885 wurde er als erster Zeichenlehrer ans "Kings College" der Londoner Universität berufen, und blieb dort bis zu seinem Tod. Quasi nebenher verfasste Hulme auch noch gelehrte Abhandlungen über Wappenkunde (die Heraldik ist quasi die Parade-Disziplin des Zechnens und in Großbritannien hoch angesehen) sowie mit Kryptographie - also mit dem Ver- und Entschlüsseln von Codes und Geheimschriften.
Hulme sollte weder erfahren, wie seine Kryptographie-Epigonen den Zweiten Weltkrieg für England gewannen, indem sie die deutschen Codes knackten, noch den Ruhm seine "bekannten Wildblumen" auskosten dürfen: Als er 1909 mit nur 58 Jahren starb, war der neunte und letzte Band gerade in Ausfertigung - alle neun Bände wurden erst gemeinsam, also nach Frederick Edward Hulmes Tod, veröffentlicht.
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