Das 1903 von den Gebrüdern sowie französischen Film- und Fotopionieren Lumière in Lyon entwickelte Autochromverfahren zur Anfertigung farbiger Fotografien wurde 1907 den begeisterten Besuchern des Photo-Club de Paris erstmals präsentiert. Schnell adaptierten, erprobten, nutzten und verbreiteten in der Folgezeit damals und bis heute bedeutende und bekannte Fotografen wie Alfred Stieglitz, Edward Steichen sowie Frank Eugene, Heinrich Kühn, Nicola Perscheid und Emma Barton die so innovative Technologie und ließen sie in ihre künstlerische Arbeit einfließen. Doch bei Weitem nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Berichterstattung und im Zeitungswesen wurde mit dem Autochromverfahren eine Zeit lang experimentiert. Herstellungskosten und Anschaffungspreis der Autochromplatten und vor allem die im Vergleich zu den damals gebräuchlichen und üblichen Schwarz-Weiß-Trockenplatten deutlich längere Belichtungszeit erwiesen sich aber bald als zu hoch bzw. unpraktikabel. Trotzdem wurde das historisch erste Verfahren der Farbfotografie nicht zuletzt für beeindruckende, imposante und schockierende Aufnahmen im Ersten Weltkrieg intensiv genutzt. Einer der diesbezüglich aktivsten Fotografen war der 1887 in Bordeaux geborene und dort auch 1927 verstorbene Louis Fernand Cuville.
Gemeinsam mit dem gleichermaßen befähigten Fotografen Pierre-Joseph Paul Castelnau (1880-1944) arbeitete er als militärischer Operator der fotografischen Abteilung „SPA“ der französischen Armee von 1914 bis zum Kriegsende 1918 unter Leitung von Pierre Marcel Lévi. Die Fotografen dieser Einheit nahmen fast jedes aufgenommene Foto zwei Mal auf und schickten die Autochromes an das vom wohlhabenden Bankier und Fotoenthusiasten Albert Kahn 1908 in Paris gegründete und bis 1930 auch persönlich geleitete sowie global größte ethnologische Foto- und Filmprojekt „Archives de la Planète“ (Archive des Planeten). Viele der Fotos von Cuville und Castelnau sind ein Teil der 72.000 Einzelstücke umfassenden Sammlung des 1990 eröffneten und auch für seine großzügigen Gärten auf vier Hektar Fläche bekannte „Musée départemental Albert-Kahn“ in der Stadt Boulogne-Billancourt südwestlich von Paris im Département Hauts-de-Seine. Ebenfalls zur „SPA“ gehörten die beiden Fotografen Jean-Baptiste Tournassoud und Albert Samama Chikli, die ebenso viele farbige Aufnahmen von den Schlachtfeldern fabrizierten. Noch bekannter war jedoch der freiberuflich tätige Fotograf Jules Gervais-Courtellemont, dessen zwei Bücher mit autochromen Bildern von der Front an der Marne und in Verdun die ersten Farbbilder des Ersten Krieges überhaupt beinhalteten.
Louis Fernand Cuville wiederum wurde einer breiten Öffentlichkeit nach dem Krieg durch seine zahlreichen Autochrome von seinen wiederholten Reisen in die seit 1988 auch als UNESCO-Welterbe geschützte griechisch-orthodoxe Mönchsrepublik rund um den Berg Athos auf der Halbinsel Chalkidikí in Zentralmakedonien zusätzlich bekannt. Nachdem er 1919 den Militärdienst quittierte und eine Anstellung als Fotograf bei den „Archives de la Planète“ erhielt, lichtete er in den Jahren 1919 und 1920 immer wieder die gebirgigen Landschaften der Pyrenäen, Charente-Maritime, Gironde, Landes und Haute-Garonne im Südwesten Frankreichs ab und fotografierte auch häufig einzigartige Kulturdenkmäler wie die gotische Kathedrale von Soissons aus dem 12. Jahrhundert im Département Aisne. Zu den heute bekanntesten Kriegsfotos von Louis Fernand Cuville zählt die 1917 in Reims gemachte Aufnahme eines kleinen Mädchens, welches neben zwei auf dem Boden abgestellten Gewehren und einem Soldatenrucksack arglos mit ihrer Puppe spielt.
Das 1903 von den Gebrüdern sowie französischen Film- und Fotopionieren Lumière in Lyon entwickelte Autochromverfahren zur Anfertigung farbiger Fotografien wurde 1907 den begeisterten Besuchern des Photo-Club de Paris erstmals präsentiert. Schnell adaptierten, erprobten, nutzten und verbreiteten in der Folgezeit damals und bis heute bedeutende und bekannte Fotografen wie Alfred Stieglitz, Edward Steichen sowie Frank Eugene, Heinrich Kühn, Nicola Perscheid und Emma Barton die so innovative Technologie und ließen sie in ihre künstlerische Arbeit einfließen. Doch bei Weitem nicht nur in der Kunst, sondern auch in der Berichterstattung und im Zeitungswesen wurde mit dem Autochromverfahren eine Zeit lang experimentiert. Herstellungskosten und Anschaffungspreis der Autochromplatten und vor allem die im Vergleich zu den damals gebräuchlichen und üblichen Schwarz-Weiß-Trockenplatten deutlich längere Belichtungszeit erwiesen sich aber bald als zu hoch bzw. unpraktikabel. Trotzdem wurde das historisch erste Verfahren der Farbfotografie nicht zuletzt für beeindruckende, imposante und schockierende Aufnahmen im Ersten Weltkrieg intensiv genutzt. Einer der diesbezüglich aktivsten Fotografen war der 1887 in Bordeaux geborene und dort auch 1927 verstorbene Louis Fernand Cuville.
Gemeinsam mit dem gleichermaßen befähigten Fotografen Pierre-Joseph Paul Castelnau (1880-1944) arbeitete er als militärischer Operator der fotografischen Abteilung „SPA“ der französischen Armee von 1914 bis zum Kriegsende 1918 unter Leitung von Pierre Marcel Lévi. Die Fotografen dieser Einheit nahmen fast jedes aufgenommene Foto zwei Mal auf und schickten die Autochromes an das vom wohlhabenden Bankier und Fotoenthusiasten Albert Kahn 1908 in Paris gegründete und bis 1930 auch persönlich geleitete sowie global größte ethnologische Foto- und Filmprojekt „Archives de la Planète“ (Archive des Planeten). Viele der Fotos von Cuville und Castelnau sind ein Teil der 72.000 Einzelstücke umfassenden Sammlung des 1990 eröffneten und auch für seine großzügigen Gärten auf vier Hektar Fläche bekannte „Musée départemental Albert-Kahn“ in der Stadt Boulogne-Billancourt südwestlich von Paris im Département Hauts-de-Seine. Ebenfalls zur „SPA“ gehörten die beiden Fotografen Jean-Baptiste Tournassoud und Albert Samama Chikli, die ebenso viele farbige Aufnahmen von den Schlachtfeldern fabrizierten. Noch bekannter war jedoch der freiberuflich tätige Fotograf Jules Gervais-Courtellemont, dessen zwei Bücher mit autochromen Bildern von der Front an der Marne und in Verdun die ersten Farbbilder des Ersten Krieges überhaupt beinhalteten.
Louis Fernand Cuville wiederum wurde einer breiten Öffentlichkeit nach dem Krieg durch seine zahlreichen Autochrome von seinen wiederholten Reisen in die seit 1988 auch als UNESCO-Welterbe geschützte griechisch-orthodoxe Mönchsrepublik rund um den Berg Athos auf der Halbinsel Chalkidikí in Zentralmakedonien zusätzlich bekannt. Nachdem er 1919 den Militärdienst quittierte und eine Anstellung als Fotograf bei den „Archives de la Planète“ erhielt, lichtete er in den Jahren 1919 und 1920 immer wieder die gebirgigen Landschaften der Pyrenäen, Charente-Maritime, Gironde, Landes und Haute-Garonne im Südwesten Frankreichs ab und fotografierte auch häufig einzigartige Kulturdenkmäler wie die gotische Kathedrale von Soissons aus dem 12. Jahrhundert im Département Aisne. Zu den heute bekanntesten Kriegsfotos von Louis Fernand Cuville zählt die 1917 in Reims gemachte Aufnahme eines kleinen Mädchens, welches neben zwei auf dem Boden abgestellten Gewehren und einem Soldatenrucksack arglos mit ihrer Puppe spielt.
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