Eugène Burnand wurde 1850 in der Schweiz als Sohn des Waffenproduzenten Edouard Burnand geboren. Die Familie war wohlhabend und von politischem Einfluss, da sie sowohl die Schweizer als auch die italienische Armee mit Waffen belieferte. Nach seinem Studium der Architektur an der ETH in Zürich ließ Burnand sich ab 1872 in Genf und Paris in der Malerei ausbilden, Studien der zeitgenössischen druckgrafischen Techniken kamen hinzu. Bei der Exposition Universelle in Paris wurden ihm 1889 und 1900 Goldmedaillen zuerkannt. Burnand arbeitete als Illustrator, fertigte Radierungen und Kupferstiche an und wurde nach dem Tod seines Vaters Ritter der Ehrenlegion.
Nach 1895 bestimmten religiöse Motive seine Malerei. Aus dieser Phase seines Schaffens stammt auch das wohl bekannteste Werk des Künstlers „Die Jünger Johannes und Petrus, am Morgen nach der Auferstehung zum Grab laufend“ aus dem Jahr 1898. In 104 Pastell- und Bleistiftporträts, die zwischen 1917 und 1920 entstanden, würdigte Eugène Burnand Opfer aller 45 Nationalitäten, die im Ersten Weltkrieg vertreten waren. Von Marseille aus setzte er das Projekt fort, als er 1918 nach Kriegsende aus der Schweiz nach Paris zurückkehrte. Zu dieser Zeit nannte er Frankreich bereits seine „zweite Heimat“.
Mehrere seiner Kinder wurden in Frankreich geboren. Familienmitglieder hatten im Ersten Weltkrieg für Frankreich gekämpft. Burnand war beeindruckt von der Vielzahl der am Konflikt beteiligten Nationen, ging in seinen Darstellungen rassistischen Vorurteilen und Theorien auf die Spur und wollte in seinen Porträts ausdrücklich Persönlichkeiten militärischen „Typs“ einfangen. Burnard zeichnete die Porträtierten bei Sitzungen in Paris, Montpellier und Marseille mit Wolff-Stiften, die mit harten Hardtmuth-Pastellen verziert waren. Jedes Porträt misst ungefähr 46 x 53 cm. Alle Porträtierten bezeichneten sich als tief betroffen von ihren Erfahrungen. Sie hätten die Sitzungen „ wie in einem Beichtstuhl“ erlebt. Burnand habe ihre Stimmungen mit vollendetem Geschick eingefangen.
Robert Hamilton, porträtiert in Pastell 62, beschrieb in seinem Tagebuch seine Erfahrung wie folgt: „ Ein wenig bekannter französisch-schweizerischer Künstler bat mich über das YMCA, für Monsieur Burnand zu posieren. Ich dachte, ich wäre ein typischer Australier, also eher aus Neugier und um die Monotonie der Besichtigungen zu brechen, ging ich hin. (...) Die Arbeit war gut und er schickt mir eine Reproduktion davon nach Australien. Ich habe ein Foto davon gemacht. Es gab mir einen Einblick in sein französisches Heim. Sie wissen, mag man auch ein guter Freund eines Franzosen sein, Sie werden nie leicht Zugang zu seinem Haus erhalten.“ Wie viele seiner Landsleute versuchte Burnand mit seiner Arbeit, die beispiellosen und unerwarteten Gräuel des Ersten Weltkriegs zu verstehen. Er versuchte, den Ereignissen dennoch etwas Positives abzugewinnen, indem er sich aktiv auf Tuchfühlung mit allen beteiligten Parteien begab.
80 seiner Porträts wurden im Mai 1919 im Luxemburger Museum in Paris und im Juni 1920 in der Brunner-Galerie mit weiteren 20 Porträts ausgestellt, die in der Öffentlichkeit große Anerkennung fanden. Die Porträtzeichnungen blieben die letzten Werke des Künstlers, der 1921 verstarb.
Eugène Burnand wurde 1850 in der Schweiz als Sohn des Waffenproduzenten Edouard Burnand geboren. Die Familie war wohlhabend und von politischem Einfluss, da sie sowohl die Schweizer als auch die italienische Armee mit Waffen belieferte. Nach seinem Studium der Architektur an der ETH in Zürich ließ Burnand sich ab 1872 in Genf und Paris in der Malerei ausbilden, Studien der zeitgenössischen druckgrafischen Techniken kamen hinzu. Bei der Exposition Universelle in Paris wurden ihm 1889 und 1900 Goldmedaillen zuerkannt. Burnand arbeitete als Illustrator, fertigte Radierungen und Kupferstiche an und wurde nach dem Tod seines Vaters Ritter der Ehrenlegion.
Nach 1895 bestimmten religiöse Motive seine Malerei. Aus dieser Phase seines Schaffens stammt auch das wohl bekannteste Werk des Künstlers „Die Jünger Johannes und Petrus, am Morgen nach der Auferstehung zum Grab laufend“ aus dem Jahr 1898. In 104 Pastell- und Bleistiftporträts, die zwischen 1917 und 1920 entstanden, würdigte Eugène Burnand Opfer aller 45 Nationalitäten, die im Ersten Weltkrieg vertreten waren. Von Marseille aus setzte er das Projekt fort, als er 1918 nach Kriegsende aus der Schweiz nach Paris zurückkehrte. Zu dieser Zeit nannte er Frankreich bereits seine „zweite Heimat“.
Mehrere seiner Kinder wurden in Frankreich geboren. Familienmitglieder hatten im Ersten Weltkrieg für Frankreich gekämpft. Burnand war beeindruckt von der Vielzahl der am Konflikt beteiligten Nationen, ging in seinen Darstellungen rassistischen Vorurteilen und Theorien auf die Spur und wollte in seinen Porträts ausdrücklich Persönlichkeiten militärischen „Typs“ einfangen. Burnard zeichnete die Porträtierten bei Sitzungen in Paris, Montpellier und Marseille mit Wolff-Stiften, die mit harten Hardtmuth-Pastellen verziert waren. Jedes Porträt misst ungefähr 46 x 53 cm. Alle Porträtierten bezeichneten sich als tief betroffen von ihren Erfahrungen. Sie hätten die Sitzungen „ wie in einem Beichtstuhl“ erlebt. Burnand habe ihre Stimmungen mit vollendetem Geschick eingefangen.
Robert Hamilton, porträtiert in Pastell 62, beschrieb in seinem Tagebuch seine Erfahrung wie folgt: „ Ein wenig bekannter französisch-schweizerischer Künstler bat mich über das YMCA, für Monsieur Burnand zu posieren. Ich dachte, ich wäre ein typischer Australier, also eher aus Neugier und um die Monotonie der Besichtigungen zu brechen, ging ich hin. (...) Die Arbeit war gut und er schickt mir eine Reproduktion davon nach Australien. Ich habe ein Foto davon gemacht. Es gab mir einen Einblick in sein französisches Heim. Sie wissen, mag man auch ein guter Freund eines Franzosen sein, Sie werden nie leicht Zugang zu seinem Haus erhalten.“ Wie viele seiner Landsleute versuchte Burnand mit seiner Arbeit, die beispiellosen und unerwarteten Gräuel des Ersten Weltkriegs zu verstehen. Er versuchte, den Ereignissen dennoch etwas Positives abzugewinnen, indem er sich aktiv auf Tuchfühlung mit allen beteiligten Parteien begab.
80 seiner Porträts wurden im Mai 1919 im Luxemburger Museum in Paris und im Juni 1920 in der Brunner-Galerie mit weiteren 20 Porträts ausgestellt, die in der Öffentlichkeit große Anerkennung fanden. Die Porträtzeichnungen blieben die letzten Werke des Künstlers, der 1921 verstarb.
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