Die Fabel als eine kurze, prägnante und moralisch belehrende Erzählung und Sage, in der Tiere, Pflanzen und Mischwesen oder Gegenstände gewisse menschliche Eigenschaften besitzen, die in zumeist humoristischer und satirischer Art und Weise abgehandelt werden, existiert als literarische und künstlerische Gattung nachweislich schon seit 5.000 Jahren. Die ältesten in Prosa oder Versen verfassten sowie als Bilder gemalten Fabeln stammen aus Ägypten, Anatolien, Arabien und Indien sowie der Levante und Mesopotamien. Als ein bekannter und bedeutender Begründer der antiken Fabeldichtung in Europa gilt vor allem der griechische Dichter Äsop, dessen animalischen Gleichnisse aus dem 6. Jahrhundert vor Christus nach Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts auch in Form von prachtvollen Holzschnittillustrationen vielerorts Verbreitung fanden. Auch während des 18. und 19. Jahrhunderts blieben geschriebene und gezeichnete Fabeln in ganz Europa beim Publikum populär. Die meistgelesenen Fabeldichter dieser Zeit waren bzw. sind Gotthold Ephraim Lessing, Johann Heinrich Pestalozzi und Christian August Fischer sowie Ignacy Krasicki, Jean-Pierre Claris de Florian und Pierre Lachambeaudie.
Wie die beiden Letztgenannten auch aus Frankreich stammte der 1843 in Boulogne-sur-Mer geborene und mit seinen Eltern schon als Kind im Jahr 1848 vor den revolutionären Wirren nach England geflohene Maler und Illustrator Ernest Henri Griset, der sich bereits als junger Mann mit humorvollen und satirischen Zeichnungen der Tiere im Londoner Zoo sowie seinen Weihnachtsbüchern „Grisets Grotesken“ und einer illustrierten Ausgabe von Äsops Fabeln aus dem Jahr 1869 in ganz Großbritannien einen guten Namen machte. Die Kritiker überschlugen sich schier mit Lob für die rundum gelungenen und ausgesprochen lustigen Illustrationen Grisets, der seinen Tieren viel menschliche Ausdruckskraft verlieh, ohne diesen jedoch die eigene Identität zu rauben und sich lächerlich über sie zu machen. Der nahezu vollständig „anglifizierte“ Franzose verstand sich darüber hinaus auch bestens auf die Vermarktung der eigenen Person und Leistung. Als nur kurzfristiger Mitarbeiter der beiden damals immens erfolgreichen Satirezeitschriften „Fun“ und „Punch“ ließ er im Juli 1877 in der Londoner „Times“ eine Todesanzeige samt wohlwollendem Nachruf über sein Schaffen erscheinen, um die Verkäufe seiner Bilder kräftig anzukurbeln.
Tatsächlich sollte Griset jedoch noch fast weitere dreißig Jahre leben und mit seinen stets vitalen, originellen und anthropomorphen Karikaturen von dürren Vögeln, schlauen Füchsen und kundigen Affen sowie scheinbar über den Bildrand heraus wachsenden Giraffen und winzig kleinen Mäusen immer wieder neue Anhänger seiner großen Kunst begeistern. Bei aller Komik und fantasievoller Rekonstruktion sind Grisets Gemälde jedoch auch immer vom anatomischen Verständnis des exakt arbeitenden Naturforschers beseelt. Als wahre Meisterwerke gelten auch die 19 bizarren, im Auftrag des Ethnografen Sir John Lubbock geschaffenen Aquarelle mit Szenen prähistorischer Menschen im Konflikt mit Mammuts und anderen ausgestorbenen Kreaturen, die heute teils im Bromley Museum im Londoner Stadtteil Orpington ausgestellt sind. Werke von Ernest Griset, der zeit seines Lebens eine große Familie zu ernähren hatte und es trotz seiner Bekanntheit nie wirklich zu Wohlstand brachte, sind auch im Victoria and Albert Museum an der Cromwell Road im Stadtteil Kensington im Westen Londons zu sehen.
Die Fabel als eine kurze, prägnante und moralisch belehrende Erzählung und Sage, in der Tiere, Pflanzen und Mischwesen oder Gegenstände gewisse menschliche Eigenschaften besitzen, die in zumeist humoristischer und satirischer Art und Weise abgehandelt werden, existiert als literarische und künstlerische Gattung nachweislich schon seit 5.000 Jahren. Die ältesten in Prosa oder Versen verfassten sowie als Bilder gemalten Fabeln stammen aus Ägypten, Anatolien, Arabien und Indien sowie der Levante und Mesopotamien. Als ein bekannter und bedeutender Begründer der antiken Fabeldichtung in Europa gilt vor allem der griechische Dichter Äsop, dessen animalischen Gleichnisse aus dem 6. Jahrhundert vor Christus nach Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts auch in Form von prachtvollen Holzschnittillustrationen vielerorts Verbreitung fanden. Auch während des 18. und 19. Jahrhunderts blieben geschriebene und gezeichnete Fabeln in ganz Europa beim Publikum populär. Die meistgelesenen Fabeldichter dieser Zeit waren bzw. sind Gotthold Ephraim Lessing, Johann Heinrich Pestalozzi und Christian August Fischer sowie Ignacy Krasicki, Jean-Pierre Claris de Florian und Pierre Lachambeaudie.
Wie die beiden Letztgenannten auch aus Frankreich stammte der 1843 in Boulogne-sur-Mer geborene und mit seinen Eltern schon als Kind im Jahr 1848 vor den revolutionären Wirren nach England geflohene Maler und Illustrator Ernest Henri Griset, der sich bereits als junger Mann mit humorvollen und satirischen Zeichnungen der Tiere im Londoner Zoo sowie seinen Weihnachtsbüchern „Grisets Grotesken“ und einer illustrierten Ausgabe von Äsops Fabeln aus dem Jahr 1869 in ganz Großbritannien einen guten Namen machte. Die Kritiker überschlugen sich schier mit Lob für die rundum gelungenen und ausgesprochen lustigen Illustrationen Grisets, der seinen Tieren viel menschliche Ausdruckskraft verlieh, ohne diesen jedoch die eigene Identität zu rauben und sich lächerlich über sie zu machen. Der nahezu vollständig „anglifizierte“ Franzose verstand sich darüber hinaus auch bestens auf die Vermarktung der eigenen Person und Leistung. Als nur kurzfristiger Mitarbeiter der beiden damals immens erfolgreichen Satirezeitschriften „Fun“ und „Punch“ ließ er im Juli 1877 in der Londoner „Times“ eine Todesanzeige samt wohlwollendem Nachruf über sein Schaffen erscheinen, um die Verkäufe seiner Bilder kräftig anzukurbeln.
Tatsächlich sollte Griset jedoch noch fast weitere dreißig Jahre leben und mit seinen stets vitalen, originellen und anthropomorphen Karikaturen von dürren Vögeln, schlauen Füchsen und kundigen Affen sowie scheinbar über den Bildrand heraus wachsenden Giraffen und winzig kleinen Mäusen immer wieder neue Anhänger seiner großen Kunst begeistern. Bei aller Komik und fantasievoller Rekonstruktion sind Grisets Gemälde jedoch auch immer vom anatomischen Verständnis des exakt arbeitenden Naturforschers beseelt. Als wahre Meisterwerke gelten auch die 19 bizarren, im Auftrag des Ethnografen Sir John Lubbock geschaffenen Aquarelle mit Szenen prähistorischer Menschen im Konflikt mit Mammuts und anderen ausgestorbenen Kreaturen, die heute teils im Bromley Museum im Londoner Stadtteil Orpington ausgestellt sind. Werke von Ernest Griset, der zeit seines Lebens eine große Familie zu ernähren hatte und es trotz seiner Bekanntheit nie wirklich zu Wohlstand brachte, sind auch im Victoria and Albert Museum an der Cromwell Road im Stadtteil Kensington im Westen Londons zu sehen.
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