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Während Argentinien oder Uruguay bis heute von italienischen Einwanderern geprägt sind, sind diese in Brasilien eher eine Minderheit unter vielen. Und doch hat der Stiefel auch am Zuckerhut bedeutende Zeitgenossen hervorgebracht, etwa den Maler Eliseu Visconti.
Geboren wurde Visconti noch als Italiener, und zwar 1866 in einem Dorf in der Provinz Salerno südlich von Neapel. Als Achtzehnjährigen finden wir ihn bereits in Rio de Janeiro, er ist also bereits als Kind oder Jugendlicher mit seiner Familie in die Neue Welt ausgewandert - wie so viele Italiener damals, gerade aus dem "Mezzogiorno", dem Süden des Landes. Als Achtzehnjähriger also betrat Visconti anno 1884 die "Academia Imperial des Belas Artes" - so genannt, weil Brasilien bis 1889 noch ein Kaiserreich war. Visconti lernte unter anderem bei den Professoren Henrique Bernardelli und Rodolfo Amodeo - zwei bereits in der neuen Welt geborenen (daher die spanischen Vornamen) Nachfahren von Italienern. Bereits 1888 errang Visconti die Goldmedaille der Akademie, scheiterte aber zusammen mit anderen Mitstreitern beim Versuch, die Mal- und Ausbildungsmethoden zu reformieren. Ein "freies Atelier" hatte nur kurze Zeit Bestand.
1892 kehrte Visconti nach Europa zurück. In Paris besuchte er nicht nur die "École des Beaux Arts", sondern auch die Nationale Schule für Dekorier-Malerei, und wandte sich dem Jugendstil zu. Seine Werke wurden im "Salon National des Beaux Arts" ebenso akzeptiert wie in der "Societé des Artistes Francais". Bei der Weltausstellung 1900 in Paris vertrat er mit zwei Gemälden sein Heimatland Brasilien und errang die Silbermedaille mit "Gioventù" (Jugend), dem Porträt eines jungen Mädchens. Als etablierter und angesehener Künstler kehrte der einst als Rebell verfemte Eliseu Visconti nach Bralilien zurück. Mit ihm wurde der "Jugendstil" in Brasilien salonfähig. Nach diversen Ausstellungen in Rio und Sao Paulo, einem Sieg im Briefmarken-Wettbewerb, der Anfertigung von Bühnenbildern für das Stadttheater von Rio de Janeiro sowie der Goldmedaille auf der Weltausstellung 1904 in Saint Louis (USA) für "Die Belohnung des Heiligen Sebastian" wurde er an seine alte Akademie berufen, um Henrique Bernardelli als Professor zur Malerei zu beerben. In dieser Position blieb er bis 1913.
Nach Paris zurückgekehrt, begab sich Visconti an großflächige Platten-Wandbilder für das Foyer des Stadttheaters von Rio. Der Erste Weltkrieg jedoch verhinderte seine Heimkehr, und so blieb er bis 1920 in Frankreich. Seine Paneele wurden 1915 per Schiff nach Rio befördert - ein Glück, dass sie nicht dem U-Boot-Krieg zum Opfer fielen! Nach Kriegsende kehrte Visconti endgültig in die Heimat zurück und widmete sich verstärkt den Wandgemälden, etwa im Justizpalast von Rio anlässlich der Hundertjahrfeier zur Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal im Jahre 1922.
Der "Wegbereiter des Jugendstils in Brasilien" starb am 15. Oktober 1944 in Rio. Seine Gemälde schmücken heute sämtliche bedeutenden Museen Brasiliens.
Während Argentinien oder Uruguay bis heute von italienischen Einwanderern geprägt sind, sind diese in Brasilien eher eine Minderheit unter vielen. Und doch hat der Stiefel auch am Zuckerhut bedeutende Zeitgenossen hervorgebracht, etwa den Maler Eliseu Visconti.
Geboren wurde Visconti noch als Italiener, und zwar 1866 in einem Dorf in der Provinz Salerno südlich von Neapel. Als Achtzehnjährigen finden wir ihn bereits in Rio de Janeiro, er ist also bereits als Kind oder Jugendlicher mit seiner Familie in die Neue Welt ausgewandert - wie so viele Italiener damals, gerade aus dem "Mezzogiorno", dem Süden des Landes. Als Achtzehnjähriger also betrat Visconti anno 1884 die "Academia Imperial des Belas Artes" - so genannt, weil Brasilien bis 1889 noch ein Kaiserreich war. Visconti lernte unter anderem bei den Professoren Henrique Bernardelli und Rodolfo Amodeo - zwei bereits in der neuen Welt geborenen (daher die spanischen Vornamen) Nachfahren von Italienern. Bereits 1888 errang Visconti die Goldmedaille der Akademie, scheiterte aber zusammen mit anderen Mitstreitern beim Versuch, die Mal- und Ausbildungsmethoden zu reformieren. Ein "freies Atelier" hatte nur kurze Zeit Bestand.
1892 kehrte Visconti nach Europa zurück. In Paris besuchte er nicht nur die "École des Beaux Arts", sondern auch die Nationale Schule für Dekorier-Malerei, und wandte sich dem Jugendstil zu. Seine Werke wurden im "Salon National des Beaux Arts" ebenso akzeptiert wie in der "Societé des Artistes Francais". Bei der Weltausstellung 1900 in Paris vertrat er mit zwei Gemälden sein Heimatland Brasilien und errang die Silbermedaille mit "Gioventù" (Jugend), dem Porträt eines jungen Mädchens. Als etablierter und angesehener Künstler kehrte der einst als Rebell verfemte Eliseu Visconti nach Bralilien zurück. Mit ihm wurde der "Jugendstil" in Brasilien salonfähig. Nach diversen Ausstellungen in Rio und Sao Paulo, einem Sieg im Briefmarken-Wettbewerb, der Anfertigung von Bühnenbildern für das Stadttheater von Rio de Janeiro sowie der Goldmedaille auf der Weltausstellung 1904 in Saint Louis (USA) für "Die Belohnung des Heiligen Sebastian" wurde er an seine alte Akademie berufen, um Henrique Bernardelli als Professor zur Malerei zu beerben. In dieser Position blieb er bis 1913.
Nach Paris zurückgekehrt, begab sich Visconti an großflächige Platten-Wandbilder für das Foyer des Stadttheaters von Rio. Der Erste Weltkrieg jedoch verhinderte seine Heimkehr, und so blieb er bis 1920 in Frankreich. Seine Paneele wurden 1915 per Schiff nach Rio befördert - ein Glück, dass sie nicht dem U-Boot-Krieg zum Opfer fielen! Nach Kriegsende kehrte Visconti endgültig in die Heimat zurück und widmete sich verstärkt den Wandgemälden, etwa im Justizpalast von Rio anlässlich der Hundertjahrfeier zur Unabhängigkeit Brasiliens von Portugal im Jahre 1922.
Der "Wegbereiter des Jugendstils in Brasilien" starb am 15. Oktober 1944 in Rio. Seine Gemälde schmücken heute sämtliche bedeutenden Museen Brasiliens.