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Von Edmund Joseph Sullivan hätte man eigentlich eine ganz andere Laufbahn erwarten können. Obwohl sein Vater selbst Künstler und Direktor der Hastings School of Arts war, erhielt Edmund zunächst eine Ausbildung in einem Jesuiten-Internat. Seine künstlerische Ausbildung erfolgte zunächst zuhause und erst später unter seinem Vater. Es hätte also nicht überrascht, hätte er einen anderen Lebensweg eingeschlagen oder wäre als Künstler dem Beispiel seines Vaters gefolgt. Doch es sollte anders kommen.
Sullivan interessierte sich mehr für die Trends der Zeit, Grafikdesign und Buchillustration. Eine erste Anstellung als Illustrator beim Daily Graphic verlor er bereits zwei Jahre später, weil seine Illustrationen zu künstlerisch waren! Nach einer Zeit als Freelancer fand er die richtige Umgebung im Pall Mall Budget Magazin, wo ein neuer Editor engagierte Künstler am Puls der Zeit um sich versammelte. Dieser Kreis von Kollegen blieb ein Leben lang ein wichtiges Umfeld für Sullivan, aus dem er viele seiner Aufträge rekrutierte. Zu diesem Kreis gehörten seine spätere Frau Frances Louise Williams, Aubrey Beardsley, S. Hatrick and Joseph Pennell. Sullivan war schon bald ein gefragter Buchillustrator.
Sullivans künstlerische Entwicklung lässt sich anhand der Meilensteine seines Werkes verfolgen. Generell kann man seinen Stil als eine Mischung aus dem englischen Illustrationsstil seit 1860 und Einflüssen des Jugendstils charakterisieren, mit einer Tendenz zu einem romantischen Flair, das etwa den Arbeiten seines Kollegen Beardsley fehlt. Geht man nach seinen wichtigsten Aufträgen, kann man eine Vorliebe für das Obskure bis Gewalttätige und den weiblichen Körper herauslesen. So illustrierte er für Thomas Carlyle dessen "Sartor Resartus", die im Jahr 2090 angesiedelten "Stories of the Days to Come" von H. G. Wells, für eine Auswahl von Tennyson's Gedichten mit dem Titel "A Dream of Fair Women", für John Bunyan's "The Pilgrim's Progress" mit seiner Mischung aus christlichen Themen und nordischer Mythologie, wieder für Carlyle dessen "French Revolution", für Fitzgerlad's Übersetzung des "Rubā‘īyāt" des persischen Astronomen und Dichters Omar Chayyām und für "The Kaiser's Garland", eine gegen den Ersten Weltkrieg und Kaiser Wilhelm II. gerichtete Sammlung. Solche Themen gaben Raum für Originalität und Experimente. Sullivan schuf aussagekräftige Illustrationen, die von einem starken Vorstellungsvermögen und einem tiefen Textverständnis zeugen, voller Symbolismus und Gefühl.
Für solche Illustrationen in Schwarz und Weiß ließ nach dem Krieg die Nachfrage nach und Sullivan beschloss seine Karriere im Wesentlichen als Lehrer. Seit 1908 unterrichtete er an der Goldsmiths College School of Arts Lithographie und Illustration, und er setzte sich in verschiedenen Instituten für das Kunsthandwerk ein. Er hinterließ theoretische Abhandlungen in "The Art of Illustration" 1921 und "Line" 1922. Sullivan verstarb am 17. April 1933 in seinem Haus in London.
Von Edmund Joseph Sullivan hätte man eigentlich eine ganz andere Laufbahn erwarten können. Obwohl sein Vater selbst Künstler und Direktor der Hastings School of Arts war, erhielt Edmund zunächst eine Ausbildung in einem Jesuiten-Internat. Seine künstlerische Ausbildung erfolgte zunächst zuhause und erst später unter seinem Vater. Es hätte also nicht überrascht, hätte er einen anderen Lebensweg eingeschlagen oder wäre als Künstler dem Beispiel seines Vaters gefolgt. Doch es sollte anders kommen.
Sullivan interessierte sich mehr für die Trends der Zeit, Grafikdesign und Buchillustration. Eine erste Anstellung als Illustrator beim Daily Graphic verlor er bereits zwei Jahre später, weil seine Illustrationen zu künstlerisch waren! Nach einer Zeit als Freelancer fand er die richtige Umgebung im Pall Mall Budget Magazin, wo ein neuer Editor engagierte Künstler am Puls der Zeit um sich versammelte. Dieser Kreis von Kollegen blieb ein Leben lang ein wichtiges Umfeld für Sullivan, aus dem er viele seiner Aufträge rekrutierte. Zu diesem Kreis gehörten seine spätere Frau Frances Louise Williams, Aubrey Beardsley, S. Hatrick and Joseph Pennell. Sullivan war schon bald ein gefragter Buchillustrator.
Sullivans künstlerische Entwicklung lässt sich anhand der Meilensteine seines Werkes verfolgen. Generell kann man seinen Stil als eine Mischung aus dem englischen Illustrationsstil seit 1860 und Einflüssen des Jugendstils charakterisieren, mit einer Tendenz zu einem romantischen Flair, das etwa den Arbeiten seines Kollegen Beardsley fehlt. Geht man nach seinen wichtigsten Aufträgen, kann man eine Vorliebe für das Obskure bis Gewalttätige und den weiblichen Körper herauslesen. So illustrierte er für Thomas Carlyle dessen "Sartor Resartus", die im Jahr 2090 angesiedelten "Stories of the Days to Come" von H. G. Wells, für eine Auswahl von Tennyson's Gedichten mit dem Titel "A Dream of Fair Women", für John Bunyan's "The Pilgrim's Progress" mit seiner Mischung aus christlichen Themen und nordischer Mythologie, wieder für Carlyle dessen "French Revolution", für Fitzgerlad's Übersetzung des "Rubā‘īyāt" des persischen Astronomen und Dichters Omar Chayyām und für "The Kaiser's Garland", eine gegen den Ersten Weltkrieg und Kaiser Wilhelm II. gerichtete Sammlung. Solche Themen gaben Raum für Originalität und Experimente. Sullivan schuf aussagekräftige Illustrationen, die von einem starken Vorstellungsvermögen und einem tiefen Textverständnis zeugen, voller Symbolismus und Gefühl.
Für solche Illustrationen in Schwarz und Weiß ließ nach dem Krieg die Nachfrage nach und Sullivan beschloss seine Karriere im Wesentlichen als Lehrer. Seit 1908 unterrichtete er an der Goldsmiths College School of Arts Lithographie und Illustration, und er setzte sich in verschiedenen Instituten für das Kunsthandwerk ein. Er hinterließ theoretische Abhandlungen in "The Art of Illustration" 1921 und "Line" 1922. Sullivan verstarb am 17. April 1933 in seinem Haus in London.