Das 19. Jahrhundert war die Zeit vieler technischer Innovationen. In den 1870er und 1880er Jahren machte die Fotografie eine enorme Entwicklung durch. Immer schnellere Kameraverschlüsse und immer empfindlichere Fotomaterialien sorgten für große Fortschritte. Auch sogenannte Momentfotografien“ von bewegten Sujets wurden möglich. Der aus England stammende Eadweard Muybridge ließ sich ästhetisch von britischen Fotografen wie Lewis Caroll, Julia Margaret Cameron und Roger Fenton inspirieren. Er war Fotograf, Erfinder, Unternehmer und Entertainer. Bahnbrechend war Muybridges Erfindung spezieller Techniken, um Bewegungsabläufe durch mehrere Aufnahmen sichtbar zu machen. In den USA des 19. Jahrhunderts gelang ihm eine einzigartige Karriere als Fotograf. Muybridge erstellte 1878 eine Foto-Serie von einem galoppierenden Pferd. Entlang der Rennbahn stellte er dazu 12 Kameras auf und spannte Kontaktdrähte quer über die Bahn. Durch seine Bewegungen löste das Pferd selbst die Kameras aus. Das war die Geburtsstunde der Serienfotografie. Der Fotopionier offenbarte damit Geheimnisse, die dem menschlichen Auge bislang verborgen waren. So gelang ihm erstmalig der Beweis, dass ein Pferd im Galopp kurze Zeit mit allen vier Hufen vom Erdboden abhebt.
Neben Ottomar Anschütz, Albert Londe und Étienne-Jules Marey gehört Muybridge zu den großen Pionieren der Fotografie. Revolutionär waren seine Fotografien von Menschen und Tieren in Bewegung. Mit seinen Bildern von einzelnen Phasen einer Bewegung begründete er die Chronofotografie oder auch Serienfotografie. Einige seiner Werke signierte er mit seinem Künstlernamen Helios. Sein fotografisches Verfahren verfeinerte der Tüftler mehr und mehr. So nutzte er ein Uhrwerk mit elektronischen Schaltern als Auslöser, das in bestimmten Zeitabläufen rotierte. 1878 gelang Muybridge eine weitere bahnbrechende Erfindung: das Zoopraxiskop, ein Vorläufer des Filmprojektors. Es handelt sich dabei um ein scheibenförmiges Stroboskop. Mittels einer Glühlampe projiziert dieses eine Reihe von Einzelaufnahmen auf eine Leinwand. In Palo Alto (Kalifornien) stellte der Erfinder einem staunenden Publikum seine ersten bewegten Bilder auf einer Leinwand vor. Der Fotopionier hat also auch für die Entwicklung der Filmtechnik wertvolle Vorarbeit geleistet. In einem Zitat sah der Visionär diese Entwicklung bereits voraus: „In der nicht allzu fernen Zukunft wird man […] eine ganze Oper, mit allen Gesten, Gesichtsausdrücken und Gesängen der Schauspieler sowie der Begleitmusik aufnehmen und mit Hilfe eines Geräts reproduzieren.“
Mit Unterstützung der University of Pennsylvania startete Muybridge 1883 ein wissenschaftliches Projekt zu seinen Bewegungsstudien. Dazu belichtete er rund 100.000 Glasplatten mit Aufnahmen beispielsweise von Männern beim Wrestling, einem nackten Balletttänzer oder von Elefanten. Alle möglichen Bewegungen, wie gehen, treten, hüpfen, sägen, dokumentierte er so im Detail. Mittels Zoopraxiskop erweckte er die Menschen und Tiere in ihren Bewegungen zum Leben. Auch bei der Auswahl seiner Models ging Muybridge äußerst sorgfältig vor und legte großen Wert auf eine graziöse Haltung. Noch heute werden die Bücher „Animals in Motion“ (1899) und „The Human Figure in Motion“ (1901) von Muybridge nachgedruckt. Die Bewegungsstudien des Fotopioniers inspirierten viele Künstler von damals bis heute, beispielsweise Edgar Degas, Marcel Duchamp und Francis Bacon.
Das 19. Jahrhundert war die Zeit vieler technischer Innovationen. In den 1870er und 1880er Jahren machte die Fotografie eine enorme Entwicklung durch. Immer schnellere Kameraverschlüsse und immer empfindlichere Fotomaterialien sorgten für große Fortschritte. Auch sogenannte Momentfotografien“ von bewegten Sujets wurden möglich. Der aus England stammende Eadweard Muybridge ließ sich ästhetisch von britischen Fotografen wie Lewis Caroll, Julia Margaret Cameron und Roger Fenton inspirieren. Er war Fotograf, Erfinder, Unternehmer und Entertainer. Bahnbrechend war Muybridges Erfindung spezieller Techniken, um Bewegungsabläufe durch mehrere Aufnahmen sichtbar zu machen. In den USA des 19. Jahrhunderts gelang ihm eine einzigartige Karriere als Fotograf. Muybridge erstellte 1878 eine Foto-Serie von einem galoppierenden Pferd. Entlang der Rennbahn stellte er dazu 12 Kameras auf und spannte Kontaktdrähte quer über die Bahn. Durch seine Bewegungen löste das Pferd selbst die Kameras aus. Das war die Geburtsstunde der Serienfotografie. Der Fotopionier offenbarte damit Geheimnisse, die dem menschlichen Auge bislang verborgen waren. So gelang ihm erstmalig der Beweis, dass ein Pferd im Galopp kurze Zeit mit allen vier Hufen vom Erdboden abhebt.
Neben Ottomar Anschütz, Albert Londe und Étienne-Jules Marey gehört Muybridge zu den großen Pionieren der Fotografie. Revolutionär waren seine Fotografien von Menschen und Tieren in Bewegung. Mit seinen Bildern von einzelnen Phasen einer Bewegung begründete er die Chronofotografie oder auch Serienfotografie. Einige seiner Werke signierte er mit seinem Künstlernamen Helios. Sein fotografisches Verfahren verfeinerte der Tüftler mehr und mehr. So nutzte er ein Uhrwerk mit elektronischen Schaltern als Auslöser, das in bestimmten Zeitabläufen rotierte. 1878 gelang Muybridge eine weitere bahnbrechende Erfindung: das Zoopraxiskop, ein Vorläufer des Filmprojektors. Es handelt sich dabei um ein scheibenförmiges Stroboskop. Mittels einer Glühlampe projiziert dieses eine Reihe von Einzelaufnahmen auf eine Leinwand. In Palo Alto (Kalifornien) stellte der Erfinder einem staunenden Publikum seine ersten bewegten Bilder auf einer Leinwand vor. Der Fotopionier hat also auch für die Entwicklung der Filmtechnik wertvolle Vorarbeit geleistet. In einem Zitat sah der Visionär diese Entwicklung bereits voraus: „In der nicht allzu fernen Zukunft wird man […] eine ganze Oper, mit allen Gesten, Gesichtsausdrücken und Gesängen der Schauspieler sowie der Begleitmusik aufnehmen und mit Hilfe eines Geräts reproduzieren.“
Mit Unterstützung der University of Pennsylvania startete Muybridge 1883 ein wissenschaftliches Projekt zu seinen Bewegungsstudien. Dazu belichtete er rund 100.000 Glasplatten mit Aufnahmen beispielsweise von Männern beim Wrestling, einem nackten Balletttänzer oder von Elefanten. Alle möglichen Bewegungen, wie gehen, treten, hüpfen, sägen, dokumentierte er so im Detail. Mittels Zoopraxiskop erweckte er die Menschen und Tiere in ihren Bewegungen zum Leben. Auch bei der Auswahl seiner Models ging Muybridge äußerst sorgfältig vor und legte großen Wert auf eine graziöse Haltung. Noch heute werden die Bücher „Animals in Motion“ (1899) und „The Human Figure in Motion“ (1901) von Muybridge nachgedruckt. Die Bewegungsstudien des Fotopioniers inspirierten viele Künstler von damals bis heute, beispielsweise Edgar Degas, Marcel Duchamp und Francis Bacon.
Seite 1 / 14