Als der Landschaftsmaler Derwent Lees 1884 unter seinem bürgerlichen Namen Desmond Lees als der Sohn eines Bankmanagers in Hobart im heutigen australischen Bundesstaat Tasmanien auf der Insel gleichen Namens im Indischen Ozean gut 200 Kilometer vor der südlichen Küste des Kontinents geboren wurde, litten noch viele rechtschaffene Bewohner der ehemaligen Sträflingskolonie am Derwent River unter dem sozial schlechten Ruf ihrer Heimatstadt. Um den Makel einer Siedlung von Kriminellen abzuschütteln und auslöschen, eiferten zahlreiche damals ortsansässige Familien mithilfe von Unternehmensgründungen nach wirtschaftlichem Erfolg und bildeten im Lauf der Zeit eine ruhige, konservative und stark klassenbewusste Gesellschaft. Auch der Lebensweg des jungen Schülers Desmond schien durch den Besuch der Melbourne Grammar School auf dem Festland in den Jahren 1899 bis 1900 zunächst eine konventionelle Richtung einzuschlagen. Doch eine schon in der Kindheit erlittene Kopfverletzung und der Verlust eines Fußes bei einem Reitunfall als Jugendlicher legte gewissermaßen den Grundstein für seine dramatisch-tragische spätere Biografie.
Unter seinem neuen, vom weiter oben bereits erwähnten Fluss seiner Heimat inspirierten Künstlernamen zog es Derwent Lees etwa um die Jahrhundertwende in das „Eldorado“ der Kunst Paris. Nach nur kurzem Aufenthalt in der französischen Hauptstadt wechselte er 1905 nach London und studierte dort an der seinerzeit schon weltberühmten Kunstschule „Slade School of Fine Art“ am University College London bei den Professoren Henry Tonks und Frederick Brown. Noch während seines Studiums trat er 1908 in den Lehrkörper der Schule ein und blieb zehn Jahre lang ohne Unterbrechung angestellt. Erste Erfolge konnte Lees ab 1909 mit noch einfachen Zeichnungen sowie deren Ausstellungen in den Goupil Galleries und der Chenil Gallery in Chelsea feiern. 1911 wurde er zum Mitglied des vom Impressionismus beeinflussten „New English Art Club“, wo er sich mit den beiden Malern Augustus John und James Dickson Innes anfreundete, mit denen Lees gemeinsam von 1910 bis 1912 in einer Hütte in Nordwales lebte.
1912 unternahmen Innes und Lees eine Malreise nach Collioure in Südfrankreich, wo sie in Kontakt mit der brandneuen fauvistischen Bewegung bzw. dem Fauvismus als Start der klassischen Moderne kamen. Im selben Jahr wurde seine künstlerische Laufbahn jedoch durch die Diagnose einer Schizophrenie empfindlich erschüttert. Nichtsdestotrotz heiratete er 1913 seine Frau Edith Harriet Price (1890-1984), die unter ihrem Pseudonym „Lyndra“ als Modell bei Augustus John arbeitete und war bei der heute als Beginn der Moderne in den USA angesehenen „Armory Show“ im Februar/März 1913 in New York City der einzige australische Künstler. Lees Erkrankung verschlechterte sich auch durch den frühen Tod seines engen Freundes und künstlerischen Zeitgenossen James Dickson Innes mit nur 27 Jahren an Schwindsucht 1914. Es folgte eine Schaffenspause über einige Jahre, bevor Derwent Lees schließlich ab 1918 in die Heilanstalten von Epsom und Surrey eingewiesen wurde, wo er zwischen 1920 und 1929 noch einige unbenannte, heute in der „National Gallery of Australia“ in Canberra befindliche Werke schuf und im Alter von 45 im Jahr 1931 verstarb.
Als der Landschaftsmaler Derwent Lees 1884 unter seinem bürgerlichen Namen Desmond Lees als der Sohn eines Bankmanagers in Hobart im heutigen australischen Bundesstaat Tasmanien auf der Insel gleichen Namens im Indischen Ozean gut 200 Kilometer vor der südlichen Küste des Kontinents geboren wurde, litten noch viele rechtschaffene Bewohner der ehemaligen Sträflingskolonie am Derwent River unter dem sozial schlechten Ruf ihrer Heimatstadt. Um den Makel einer Siedlung von Kriminellen abzuschütteln und auslöschen, eiferten zahlreiche damals ortsansässige Familien mithilfe von Unternehmensgründungen nach wirtschaftlichem Erfolg und bildeten im Lauf der Zeit eine ruhige, konservative und stark klassenbewusste Gesellschaft. Auch der Lebensweg des jungen Schülers Desmond schien durch den Besuch der Melbourne Grammar School auf dem Festland in den Jahren 1899 bis 1900 zunächst eine konventionelle Richtung einzuschlagen. Doch eine schon in der Kindheit erlittene Kopfverletzung und der Verlust eines Fußes bei einem Reitunfall als Jugendlicher legte gewissermaßen den Grundstein für seine dramatisch-tragische spätere Biografie.
Unter seinem neuen, vom weiter oben bereits erwähnten Fluss seiner Heimat inspirierten Künstlernamen zog es Derwent Lees etwa um die Jahrhundertwende in das „Eldorado“ der Kunst Paris. Nach nur kurzem Aufenthalt in der französischen Hauptstadt wechselte er 1905 nach London und studierte dort an der seinerzeit schon weltberühmten Kunstschule „Slade School of Fine Art“ am University College London bei den Professoren Henry Tonks und Frederick Brown. Noch während seines Studiums trat er 1908 in den Lehrkörper der Schule ein und blieb zehn Jahre lang ohne Unterbrechung angestellt. Erste Erfolge konnte Lees ab 1909 mit noch einfachen Zeichnungen sowie deren Ausstellungen in den Goupil Galleries und der Chenil Gallery in Chelsea feiern. 1911 wurde er zum Mitglied des vom Impressionismus beeinflussten „New English Art Club“, wo er sich mit den beiden Malern Augustus John und James Dickson Innes anfreundete, mit denen Lees gemeinsam von 1910 bis 1912 in einer Hütte in Nordwales lebte.
1912 unternahmen Innes und Lees eine Malreise nach Collioure in Südfrankreich, wo sie in Kontakt mit der brandneuen fauvistischen Bewegung bzw. dem Fauvismus als Start der klassischen Moderne kamen. Im selben Jahr wurde seine künstlerische Laufbahn jedoch durch die Diagnose einer Schizophrenie empfindlich erschüttert. Nichtsdestotrotz heiratete er 1913 seine Frau Edith Harriet Price (1890-1984), die unter ihrem Pseudonym „Lyndra“ als Modell bei Augustus John arbeitete und war bei der heute als Beginn der Moderne in den USA angesehenen „Armory Show“ im Februar/März 1913 in New York City der einzige australische Künstler. Lees Erkrankung verschlechterte sich auch durch den frühen Tod seines engen Freundes und künstlerischen Zeitgenossen James Dickson Innes mit nur 27 Jahren an Schwindsucht 1914. Es folgte eine Schaffenspause über einige Jahre, bevor Derwent Lees schließlich ab 1918 in die Heilanstalten von Epsom und Surrey eingewiesen wurde, wo er zwischen 1920 und 1929 noch einige unbenannte, heute in der „National Gallery of Australia“ in Canberra befindliche Werke schuf und im Alter von 45 im Jahr 1931 verstarb.
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