Eric Gill war ein englischer Skulpteur, Schriftdesigner und Graphiker. Auch einer seiner zwölf Geschwister, Bruder MacDonald Gill wurde als Graphiker, Architekt und Kartograph berühmt. Der Vater war Pastor in einer kongregationalistischen Kirche. Gill studierte an einer technischen Kunstschule und zog dann nach London, um beim bekannten (Kirchen-)Architekten William Douglas Caroe zu praktizieren. Nebenbei besuchte er Kurse um die Kunst des Steinmetzes zu erlernen und in Kalligrafie an einer Schule, an der einer der Väter der modernen Kalligrafie lehrte, Edward Johnston. Drei Jahre später entschied er sich ganz für die Berufe des Kalligrafen, Steinmetz und Schriftschneiders.
Gill heiratete und begann Steinfiguren, wie „Madonna und Kind“ (1910) und „Ecstasy“ (1911) herzustellen. Seine Figuren sind teilweise abstrakt, weisen kirchliche und mittelalterliche Einflüsse auf, erinnern aber gleichzeitig an die Bildhauerei der Römer, Griechen und Inder, sowie an den Post-Impressionismus von Künstlern wie van Gogh, Cézanne und Gauguin. Die indischen Tempel inspirierten ihn zu „Mutter und Kind“ (1912), seinem ersten Publikumserfolg. Gill war auch Mitbegründer der Gilde von St. Joseph und St. Dominic, wo der Maler und Poet David Jones zu seinen Schülern gehörte. Nach dem Krieg fertigte Gill zahlreiche Kriegsdenkmale an, wie das Trumpington War Memorial in Cambridge. Er produzierte auch für das Funkhaus der BBC eine Reihe an Skulpturen und arbeitete in Jerusalem an einem Flachrelief für den Haupteingang, Skulpturen und Brunnen für das heutige Rockefeller Museum. Außerdem stellte er Reliefs und Skulpturen für die Queen Mary University of London und dem Völkerbund-Gebäude in Genf her, bis er schließlich zum Royal Designer for Industry ausgezeichnet wurde. Zu Gills vollständigen architektonischen Bauwerken zählt nur die römisch-katholische Kirche St. Peter the Apostle. Was die Kalligrafie betrifft, zählte die Erstellung eines Alphabets für einen Schildermaler zu Gills erster Arbeit. 1925 entstand die Schriftart Perpetua, zwei Jahre später die Schriftzüge zu Gill Sans und kurz danach die Schriftart Joanna. Auf diese folgten noch zahlreiche weitere, sowie Variationen der bestehenden – die bekannteste ist wohl Gill Sans, die auch im Penguin Books Verlag und bei den British Railways verwendet wurde.
In seiner Kunst, aber auch in von ihm verfassten Essays, findet man oft die Kombinationen Kunst, Religion und Erotik. Trotz seines strengen Glaubens soll Gill außereheliche Beziehungen gehabt haben, in Biographien ist auch von Inzest und Zoophilie die Rede. Er starb an Lungenkrebs 1940. Seine Papiere, Manuskripte und seine Büchersammlung befinden sich heute in der William Andrews Clark Memorial Library in Kalifornien, viele seiner Devotionalien und Kunstwerke im Ditchling Museum of Art & Craft in East Sussex.
Eric Gill war ein englischer Skulpteur, Schriftdesigner und Graphiker. Auch einer seiner zwölf Geschwister, Bruder MacDonald Gill wurde als Graphiker, Architekt und Kartograph berühmt. Der Vater war Pastor in einer kongregationalistischen Kirche. Gill studierte an einer technischen Kunstschule und zog dann nach London, um beim bekannten (Kirchen-)Architekten William Douglas Caroe zu praktizieren. Nebenbei besuchte er Kurse um die Kunst des Steinmetzes zu erlernen und in Kalligrafie an einer Schule, an der einer der Väter der modernen Kalligrafie lehrte, Edward Johnston. Drei Jahre später entschied er sich ganz für die Berufe des Kalligrafen, Steinmetz und Schriftschneiders.
Gill heiratete und begann Steinfiguren, wie „Madonna und Kind“ (1910) und „Ecstasy“ (1911) herzustellen. Seine Figuren sind teilweise abstrakt, weisen kirchliche und mittelalterliche Einflüsse auf, erinnern aber gleichzeitig an die Bildhauerei der Römer, Griechen und Inder, sowie an den Post-Impressionismus von Künstlern wie van Gogh, Cézanne und Gauguin. Die indischen Tempel inspirierten ihn zu „Mutter und Kind“ (1912), seinem ersten Publikumserfolg. Gill war auch Mitbegründer der Gilde von St. Joseph und St. Dominic, wo der Maler und Poet David Jones zu seinen Schülern gehörte. Nach dem Krieg fertigte Gill zahlreiche Kriegsdenkmale an, wie das Trumpington War Memorial in Cambridge. Er produzierte auch für das Funkhaus der BBC eine Reihe an Skulpturen und arbeitete in Jerusalem an einem Flachrelief für den Haupteingang, Skulpturen und Brunnen für das heutige Rockefeller Museum. Außerdem stellte er Reliefs und Skulpturen für die Queen Mary University of London und dem Völkerbund-Gebäude in Genf her, bis er schließlich zum Royal Designer for Industry ausgezeichnet wurde. Zu Gills vollständigen architektonischen Bauwerken zählt nur die römisch-katholische Kirche St. Peter the Apostle. Was die Kalligrafie betrifft, zählte die Erstellung eines Alphabets für einen Schildermaler zu Gills erster Arbeit. 1925 entstand die Schriftart Perpetua, zwei Jahre später die Schriftzüge zu Gill Sans und kurz danach die Schriftart Joanna. Auf diese folgten noch zahlreiche weitere, sowie Variationen der bestehenden – die bekannteste ist wohl Gill Sans, die auch im Penguin Books Verlag und bei den British Railways verwendet wurde.
In seiner Kunst, aber auch in von ihm verfassten Essays, findet man oft die Kombinationen Kunst, Religion und Erotik. Trotz seines strengen Glaubens soll Gill außereheliche Beziehungen gehabt haben, in Biographien ist auch von Inzest und Zoophilie die Rede. Er starb an Lungenkrebs 1940. Seine Papiere, Manuskripte und seine Büchersammlung befinden sich heute in der William Andrews Clark Memorial Library in Kalifornien, viele seiner Devotionalien und Kunstwerke im Ditchling Museum of Art & Craft in East Sussex.
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