Die Nachwelt hat ihn lange stiefmütterlich behandelt. Doch zu Lebzeiten war Adelsteen Normann ein gefragter Maler, der Ansehen und Wohlstand genoss. Erste Erfolge noch zu Studienzeiten an der Kunstakademie Düsseldorf unter Oswald Aschenbach und später Eugen Drücker setzten sich in einer dichten Folge renommierter Ausstellungen weltweit fort, darunter zwei Weltausstellungen und der Pariser Salon. Normanns Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und fanden Anklang bei prominenten Käufern wie Kaiser Wilhelm II. Wie gelang Normann, anders als viele andere Künstler, schon zu Lebzeiten zu künstlerischem und finanziellem Erfolg?
Normann malte für den Markt und den Geschmack der Zeit. Mit Fjordansichten aus seiner Heimat Norwegen, namentlich den Touristengebieten am Sognefjord, Nærøyfjord und Romsdalfjord, bediente er die Nachfrage der Reisenden nach Andenken. Besonderen Ruhm genoss Adelsteen für seine Fjordlandschaften mit Mitternachtssonne. Zur klugen Motivwahl gesellten sich seine künstlerischen Qualitäten. Er malte nahe am Motiv vom Boot aus und verwendete eigene Fotografien als Vorlagen z.B. für größere Kompositionen im Atelier. Auf Angaben zu den Orten und Datierungen verzichtete er. Auch die Entwicklung von gedämpften Farben hin zu starken Kontrasten leuchtender Farben, vom feinen Strich der glatten Pinselspitze hin zum flächigen Auftrag mit breitem Spatel zeigt den Künstler am Werk, ebenso wie die Reflektion verschiedener Kunstströmungen der Zeit. Während sein Verhältnis zur Wiener Secession nicht endgültig geklärt ist, zeigt sich klar der zunehmende Einfluss des Impressionismus. Die Arbeitswelt der Einheimischen, der die nordische Nationalromantik Aufmerksamkeit schenkte, fand keinen Niederschlag. Sein Kunstschaffen bescherte Adelsteen ein angenehmes Leben in den besten Vierteln von Düsseldorf und später Berlin. Seine Sommer verbrachte er ab 1890/91 in seiner Villa im Drachenstil in Balestrand am Sognefjord. Als 1910 der Architekt, den er mit dem Bau eines Hauses in Berlin beauftragt hatte, sich mit dem Geld nach Amerika absetzte, konnte Normann sich dank der Malerei aus einem Konkurs befreien. Kunst als Geschäft?
Diese These wird Adelsteen Normann nicht gerecht. Adelsteen war ein aktives Mitglied der Kunstszene seiner Zeit. In Düsseldorf war er Mitglied im Künstlerverein Malkasten, in Berlin stand er in Kontakt zu Walter Leistikow, Max Liebermann, Franz Skarbina, Max Uth und dem Kunsthistoriker Hermann Beenken und war Mitglied des Vereins Berliner Künstler. Er entdeckte und förderte Gunnar Berg und erkannte das Talent Edvard Munchs, dem er eine Ausstellung in Berlin verschaffte. Diese erregte - vom kunstverständigen Adelsteen vorausgesehen - solchen Anstoß bis hoch zum Kaiserhofe, dass sie nach wenigen Tagen geschlossen wurde. Seine Malschule in Berlin, die v.a. junge Damen besuchten, ist weniger für den Erfolg ihrer Schülerinnen als für seine Beziehung zu Luise Rostalski bekannt, aus der 1909 der Sohn Adelsteen Jr. hervorging. Da seine Frau Catharine Hubertine Weitgan die Scheidung verweigerte, kam es erst nach ihrem Tod 1911 zur Heirat. 1917 verstarb Adelsteen Normann in Norwegen an der Spanischen Grippe.
Die Nachwelt hat ihn lange stiefmütterlich behandelt. Doch zu Lebzeiten war Adelsteen Normann ein gefragter Maler, der Ansehen und Wohlstand genoss. Erste Erfolge noch zu Studienzeiten an der Kunstakademie Düsseldorf unter Oswald Aschenbach und später Eugen Drücker setzten sich in einer dichten Folge renommierter Ausstellungen weltweit fort, darunter zwei Weltausstellungen und der Pariser Salon. Normanns Werke wurden mehrfach ausgezeichnet und fanden Anklang bei prominenten Käufern wie Kaiser Wilhelm II. Wie gelang Normann, anders als viele andere Künstler, schon zu Lebzeiten zu künstlerischem und finanziellem Erfolg?
Normann malte für den Markt und den Geschmack der Zeit. Mit Fjordansichten aus seiner Heimat Norwegen, namentlich den Touristengebieten am Sognefjord, Nærøyfjord und Romsdalfjord, bediente er die Nachfrage der Reisenden nach Andenken. Besonderen Ruhm genoss Adelsteen für seine Fjordlandschaften mit Mitternachtssonne. Zur klugen Motivwahl gesellten sich seine künstlerischen Qualitäten. Er malte nahe am Motiv vom Boot aus und verwendete eigene Fotografien als Vorlagen z.B. für größere Kompositionen im Atelier. Auf Angaben zu den Orten und Datierungen verzichtete er. Auch die Entwicklung von gedämpften Farben hin zu starken Kontrasten leuchtender Farben, vom feinen Strich der glatten Pinselspitze hin zum flächigen Auftrag mit breitem Spatel zeigt den Künstler am Werk, ebenso wie die Reflektion verschiedener Kunstströmungen der Zeit. Während sein Verhältnis zur Wiener Secession nicht endgültig geklärt ist, zeigt sich klar der zunehmende Einfluss des Impressionismus. Die Arbeitswelt der Einheimischen, der die nordische Nationalromantik Aufmerksamkeit schenkte, fand keinen Niederschlag. Sein Kunstschaffen bescherte Adelsteen ein angenehmes Leben in den besten Vierteln von Düsseldorf und später Berlin. Seine Sommer verbrachte er ab 1890/91 in seiner Villa im Drachenstil in Balestrand am Sognefjord. Als 1910 der Architekt, den er mit dem Bau eines Hauses in Berlin beauftragt hatte, sich mit dem Geld nach Amerika absetzte, konnte Normann sich dank der Malerei aus einem Konkurs befreien. Kunst als Geschäft?
Diese These wird Adelsteen Normann nicht gerecht. Adelsteen war ein aktives Mitglied der Kunstszene seiner Zeit. In Düsseldorf war er Mitglied im Künstlerverein Malkasten, in Berlin stand er in Kontakt zu Walter Leistikow, Max Liebermann, Franz Skarbina, Max Uth und dem Kunsthistoriker Hermann Beenken und war Mitglied des Vereins Berliner Künstler. Er entdeckte und förderte Gunnar Berg und erkannte das Talent Edvard Munchs, dem er eine Ausstellung in Berlin verschaffte. Diese erregte - vom kunstverständigen Adelsteen vorausgesehen - solchen Anstoß bis hoch zum Kaiserhofe, dass sie nach wenigen Tagen geschlossen wurde. Seine Malschule in Berlin, die v.a. junge Damen besuchten, ist weniger für den Erfolg ihrer Schülerinnen als für seine Beziehung zu Luise Rostalski bekannt, aus der 1909 der Sohn Adelsteen Jr. hervorging. Da seine Frau Catharine Hubertine Weitgan die Scheidung verweigerte, kam es erst nach ihrem Tod 1911 zur Heirat. 1917 verstarb Adelsteen Normann in Norwegen an der Spanischen Grippe.
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